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Tanz und Musik

Samba

Als Heimat des oder der Samba, kann Lateinamerika, und hier besonders Brasilien angesehen werden. Der Begriff "Samba" ist seit 1838 als Überbegriff für zahlreiche Tanzformen aus schriftlichen Quellen bekannt. In seinem Ursprung verbergen sich Rhythmen afrikanischer Sklaven, deren Gesänge mit Trommelrhythmen als „Geheimbotschaften“ weiter gegeben wurden.

Weiters verbergen sich portugiesische und auch böhmische Elemente darin. In seiner ursprünglichsten Form handelt es sich um einen von Tänzern gebildeten Kreis, in dem Verse gesungen und diese durch Klatschen rhythmisch begleitet werden. Streng genommen hatte eine Samba einen 2/4-Takt und ineinandergreifende, synkopierte Linien in Melodie und Begleitung.

Beim Versuch, „Samba“ zu übersetzen, tauchen Begriffe wie „Bauchnabelberührung“, Tanz zum Klatschen der Hände“,,  „Berühren des Unterleibes“ auf. Als Tanz im Kreis wurde die Samba auch als einer „mit schlurfenden Füssen“ genannt. Bis 1917 war Samba als eigene Musikform beispielsweise in Rio de Janeiro, der Heimat des Samba,  noch nicht klar abgegrenzt.

Unter den zahlreichen Bezeichnungen trat 1910 die „Maxise“ seinen Weg von Brasilien nach Europa an. Es handelte sich um einen Paartanz, der dem argentinischen Tango ähnelte, sind aber nicht durchsetzen konnte. Etwa 10 Jahre danach wurde „Samba“ erstmals bei Tanzturnieren, ohne großen Erfolg  vorgeführt.

Tanz

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte jede Tanzkapelle die Samba in Programm. Einfache Texte (Am Zuckerhut, am Zuckerhut, da geht’s den Senoritas gut) und Schlagermusik verhalfen der Samba zu großer Popularität. Seit 1959 wird die Samba bei  nationale und internationalen Tanzturnieren vorgeführt.

Bei diesen Turnieren wird ein Tempo von 44 bis 53 Takten getanzt. Schwierig für jeden Anfänger in Tanzschulen ist die Unterscheidung zwischen dem Rhythmus des Körpers und jenen der Füße.  Der Körper führt Vor- und Rückwärtsbewegungen im Beckenbereich aus. Zahlreiche Figuren erfordern aufgrund des unterschiedlichen Fußrhythmus große Koordinationsfähigkeit des Tanzpaares. Der Grundrhythmus wird „englisch“ als 2/4-Takt mit drei Schritten gezählt.

Musik

Musikalisch entwickelte sich die Samba aus den Einflüssen des Lundu, der Polka, der Habanera sowie des Marcha und Maxixe. Bereits 1917 kam eine Schallplatte des Musikers Donga mit Sambamusik auf den Markt. Der Künstler bezeichnete seine Musik als „Samba Carnevalesca“.

1928 gründete Ismael Silva die erste  Sambaschule Brasiliens. Durch sie und der Mithilfe zahlreicher Radiostationen wurde der Samba Enrede als Paradeform im Karneval mit „Big-Band“-Besetzung, der Öffentlichkeit vorgestellt und zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Karnevalsmusik akzeptiert.

Sambamusik  wird aber auch in folgenden Stilen gespielt. Samba-Enredo zeigen Sambaschulen in Rio de Janeiro und Sao Paulo als „Big-Band“ im Rahmen des Karnevals. Dabei wird vor allem laut und schnell mit höher gestimmten Instrumenten „musiziert“. Eine Samba-Batucada wird mit weniger Instrumenten dargeboten. Ebenfalls in kleiner Besetzung wird „Pagode“ mit andere Instrumenten gespielt. Als moderne Version ist der Samba-Funk und als traditionelle Richtung der Samba de Caboclo bekannt. Der Samba-Raggae entwickelte sich vor allem in Salvador da Bahia.

Die Popmusik Brasiliens nahm und nimmt ständig neue Impulse für die Samba auf. So hat sich der „Bossa Nova“ aus Elementen des Samba und Reggae sowie der internationalen Pop-Welt entwickelt. Große Erfolge konnte damit  die Musikerin und Sängerin Daniela Mercury feiern. Internationale DJ´s und die Jazz-Szene greifen ebenfalls gerne auf Elemente des Samba zurück, um neue Musikrichtungen, wie Drum´n´Bass entstehen zu lassen.

Einer der bekanntesten Sambamusiker Brasiliens ist seit 1981 Zeca Pagodinho, mit bürgerlichem Namen,  Jessé Gomes da Silva Filho. Seine Musik wird dem “Pagode“-Stil, einer Untergruppe des Samba aus der Region um Rio, zugerechnet. Das in Europa durch die Konsolen-Variante FIAFA-WM 2004 bekannteste Werk Zeca´s ist „Deixa a Vida me levar“.

Text von Fritz Halzl

 / Brasilien
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