Hintergrundbild: © Paul Hessels - CC BY 2.0

Die Hafenstadt des Sultans

Bima, Indonesien

Als traditionelle Hafenstadt vermittelt die größte Stadt auf der Insel Sumbawa das typische geschäftige Flair, das südostasiatischen Seehandelsorten eigen ist.

Große Fähren legen neben alten Holzsegelbooten und Lastenkähnen an, die einen bringen Fisch und Meeresfrüchte aus der Region, die anderen bringen Besucher aus aller Welt, wieder andere bringen Waren, die einen langen Seeweg hinter sich haben. Getrocknete Tintenfische und Seegras wehen in der Sonne, der Hafen erzählt von seiner Vergangenheit. Diese Vergangenheit geht weit in der Zeit zurück und knüpft Verbindungen zu Makassar, Ost-Java, Bali und Lombok.

Es ist die Ostküste Sumbawas, an der sich Bima in der Provinz Nusa Tenggara Barat erstreckt, malerisch entlang der Bima Bay, die für eine erfrischende Meeresbrise sorgt.

Ein ehemaliger Sultanssitz

Einst war Bima ein einflussreiches Sultanat. Doch ein Ausbruch des Vulkans Tambora Anfang des 19. Jahrhunderts und der sich zunehmend ausbreitende Einfluss der niederländischen Kolonialmacht bereitete der Sultans-Herrschaft schließlich ein Ende. Dennoch kann man heute anhand der Bevölkerung sehen, dass der Islam hier immer noch großen Einfluss hat. Mehr als 95 Prozent der Bevölkerung gehören dem muslimischen Glauben an und machen Bima damit zu einem der größten Ballungsräume für Muslime in ganz Indonesien.

Der Sultanspalast steht auch noch heute und beherbergt ein kleines Museum: Das Sultan Salahuddin Museum ist zwar häufig geschlossen, doch wenn man den Palastwächter in guter Stimmung antrifft, öffnet er gerne die Pforten. Einige interessante Artefakte gibt es hier zu sehen – etwa die Sultanskrone oder Teekannen und Becher aus purem Gold. Einen guten Einblick in das Leben der Sultansfamilie erhält man, wenn man die ehemaligen Wohnräume betritt, die mit einigen Fotos das Bild der Vergangenheit in die Gegenwart holen. Außerdem birgt das Museum alte Waffen und Musikinstrumente sowie Gegenstände des früheren Alltags, wie zum Beispiel Kochutensilien und Werkzeug für den Fischfang.

Das Areal des Palastes wird von Familien bewohnt, die sich heute noch darum kümmern, dass der eindrucksvolle Gebäude-Mix zwischen europäischem und javanischem Stil nicht an Glanz verliert. Außerdem sorgen sie für die königlichen Tiere – noch der Sultan persönlich siedelte hier eine kleine Population von Rehen an. Heute ist der im Stadtzentrum gelegene Palast eine bedeutende Kulturstätte. Tänze und Musik, dem Geist der langen Tradition folgend, werden hier regelmäßig aufgeführt und erfüllen den Ort mit fröhlichem Leben. Mit dem Sultanspalast erschöpft sich allerdings auch die kurze Liste der Sehenswürdigkeiten Bimas. Wer hierher kommt, sollte der Ursprünglichkeit des Ortes Interesse einräumen. Wie überschaubar dieses Plätzchen ist, sieht man bereits am Hügel Dana Taraha gleich neben dem Busbahnhof, von wo aus man die beste Aussicht genießen kann.

Auf den Straßen von Bima begegnet man verstärkt den regionaltypischen Cidomos – jenen bunten Pferdekutschen, die neben dem Fahrer noch Platz für drei weitere Personen bieten.

In die Nachbarschaft ausschwärmen

Bima eignet sich jedoch sehr gut als Basislager zur Erkundung der näheren Umgebung. Und hier gibt es so einiges zu sehen. Busse fahren in sämtliche Städte der Nachbarschaft – auch bis nach Mataram auf der Nachbarinsel Lombok.

Vor allem aber sei einem die Schönheit der Natur ans Herz gelegt, die Bima eindrucksvoll umgibt. Im Norden und Süden gibt es einige Strände mit strahlend weißem Sand, die alles andere als überlaufen sind. Im südlichsten Teil von Bima lockt der Engelssee (Ana Fari See) mit seinem traumhaft weißen Strand zu einem Besuch. Dicke Haut sollte man haben, wenn man Pulau Ular ansteuert. Die „Schlangeninsel” macht schon mit ihrem Namen keinen Hehl daraus, wer hier seine Spuren in den Sand zieht. Beeindruckend ist die Ansammlung frei-lebender Schlangen aber allemal. Besucher sollten jedenfalls einen lokalen Touristenführer buchen, der genau weiß, wie weit man gehen kann ohne von der Schlange geküsst zu werden.

Fruchtvampire und steinerne Fische

Ein einzigartiges Naturparadies ist Satonda Island, eine Vulkaninsel mit einem Salzwassersee, etwas nördlich von Sumbawa. Malerische Strände und glasklares Wasser laden zum Tauchen und Schnorcheln ein. Dabei kann man durch einen Reichtum an tropischen Fischen und Korallen tauchen und mit etwas Glück sogar einen Anglerfisch entdecken – ein Meister der Tarnung, der immer wieder mit Steinen oder Schwämmen verwechselt wird. Auch die Scherengarnele hat die Wassertemperatur von 28 Grad für gut befunden und sich hier in größerer Menge angesiedelt. Ein weiterer Bewohner dieser Insel ist die Fruchtfledermaus, die sich – anders als ihre blutdurstigen Verwandten – hauptsächlich von Früchten und Nektar ernährt.

Strandvergnügen gibt es am Hu’u Beach, etwa 40 Kilometer von Bimas Nachbarort Dompu entfernt. Der längste Strand in West Nusa Tenggara war lange Zeit ein Geheimtipp. Dann wurden die idealen Wellen von Surfern für sich entdeckt und machten Hu’u Beach zu einem Hot Spot für Wellenreiter. Heute finden hier auch internationale Surfbewerbe statt.

Der Feuerberg Tambora

Zur charakteristischen Umgebung von Bima gehört nicht zuletzt der Vulkan Mount Tambora, der einst über einen der höchsten Gipfel auf dem gesamten indonesischen Archipel verfügte. Heute kommt der einstige Viertausender auf ein wenig mehr als 2.800 Meter.

Zwei unterschiedliche Wege führen zum Krater. Weg Nummer 1 startet in der Ortschaft Doro Mboha südöstlich des Berges. Durch Cashew-Plantagen gelangt man über eine gepflasterte Straße bis an einen Platz, der sich als Basislager für Vulkanforscher etabliert hat. Von hier benötigt man etwa 1 Stunde bis zum Krater. Für die zweite Möglichkeit begibt man sich in die Ortschaft Pancasila nordwestlich des Berges. Ein befahrbarer Weg führt entlang von Kaffeeplantagen bis nach Lerang Tambora, wo sich einige Kaffeepflanzer angesiedelt haben. Von hier führt ein etwas beschwerlicher Wanderweg durch den Regenwald zum Krater.

Erreichbar ist Bima über den eigenen Flughafen, etwa 10 Kilometer südwestlich der Stadt, mit Verbindungen nach Denpasar auf Bali und Surabaya auf Java. Oder Sie trotzen – ganz wie es sich für eine Hafenstadt gehört – den Wellen und reisen stilgerecht über den Seeweg an.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Bima!

Bima / Indonesien
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Allgemeine Informationen

Im Gespräch behandeln Sie die Bewohner vor Ort immerzu mit angemessenem Respekt. Achten Sie dabei auch auf lokale Gepflogenheiten.

Urlauben Sie verantwortungsfreudig: Die Emission des Treibhausgases CO2 für den Flug kann man ausbügeln, beispielsweise bei der schweizerischen Organisation myclimate. Drosseln Sie Ihren Wasserverbrauch (z.B. mit kürzer unter die Dusche gehen). Verzichten Sie auf entbehrlichen Plastikmüll. Supporten Sie kleine Gewerbetreibende an Stelle von großen Unternehmen.

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