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Weißer Strand und eine Unterwasserwunderwelt

Bira, Indonesien

Es ist eine Ursprünglichkeit, die man heutzutage nicht mehr oft in Tourismusregionen findet, eine Ursprünglichkeit, die zurück zu Natur und Ruhe führt – für den Reisenden, der genug von der Hektik hat.

Bira, der Küstenort, der sich ganz an der südöstlichen Spitze Süd-Sulawesis befindet, ist so ein Ort, an dem die Erholung in der Abgeschiedenheit zu finden ist. Ungefähr vier bis fünf Autostunden vom deutlich stärker frequentierten Makassar entfernt, liegt das idyllische Fischerdorf, das vom riskanten Pakt mit dem Massentourismus noch nicht einmal gehört hat.

Als Anflugtipp ist also der internationale Sultan Hasanuddin Flughafen bei Makassar zu nennen. Über den örtlichen Hafen am Pantai Timur verkehren Personenfähren nach Flores und Selayar. Der Fährhafen ist auch die einzige Möglichkeit, um Geld bei einem Automaten abzuheben. Denn eine Bank gibt es hier nicht und auch Post und Krankenhaus haben ihren Weg hierher noch nicht gefunden. Am Wochenende entfliehen die Menschen der Großstadt gerne ihrem lärmenden Alltag. Dann füllt sich die Gegend auch mit den regionalen Nachbarn.

Traditionelle Boote auf feinem Sand

Feinster weißer Sand, Kilometer für Kilometer, ist die Unterlage von Bira Beach und macht ihn zu einem der bekanntesten Strände Süd-Sulawesis. Hier werden auch heute noch die traditionellen „Pinisi-Schoner” gebaut – von Hand und ohne aufgezeichneten Bauplan – denn das Fachwissen wird von Generation zu Generation mündlich weitergegeben. Die Lastschiffe, die die traditionelle Schiffbaukunst hochhalten, sind den niederländischen Pinassen nachempfunden und bewährten sich auf zahlreichen Transporten über das offene Meer. Mehrere hundert Tonnen Gewicht fassten sie in ihren Laderäumen und auch heute noch stehen sie im Dienst von lokalen Fischern oder befördern Touristen über die alten Handelsrouten.

Doch mit einem Problem hat der weiße Traumstrand zu kämpfen. So unberührt der Ort ist, so unberührt ist auch das Bewusstsein der Bevölkerung für den Umweltschutz. Und so kommt es, dass einzelne Strandabschnitte zu einem Sammelbecken für all das werden, was unüberlegt ins Meer gekippt wird. Es wurden allerdings auch schon in den Wäldern Spuren vom Müllmonster entdeckt. Leider wurden entlang des Strandes die Palmen abgeholzt, was die Suche nach natürlichem Schatten beinahe zu einem Ding der Unmöglichkeit macht.

Dafür gibt es aber eine beachtliche Ansammlung an mobilen Garküchen, die schließlich für Urlaubsgefühle bis in die Magengegend sorgen. Und gemeinsam mit einigen Restaurants in der Umgebung haben sie sich einer kulinarischen Spezialität ganz besonders verschrieben: Seafood!

Der ruhigere Strand in Fußnähe

Geht man etwa drei Kilometer Richtung Norden – ein Fußmarsch ist da ohne Probleme drin – gelangt man an einen weiteren Strand – den Bara Beach, der noch über ein natürliches Vorkommen an Kokospalmen verfügt und überhaupt noch eine Spur ruhiger ist. Schlichte Unterkünfte und eine beliebte Tauchschule sind zwei Pluspunkte auf der Pro-und-Contra-Liste, hier mehr als einen Tag zu verbringen.

Generell gibt es in beiden Ortschaften vorwiegend einfache Übernachtungsmöglichkeiten. Stelzenhäuser, Bungalows aus Stein aber auch recht heruntergekommene Hütten. Dusche und WC gehören zur üblichen Ausstattung – die Ausführung kann allerdings auch abseits des Gewohnten liegen. Denn vergessen wir nicht, wir sind wegen der Ursprünglichkeit gekommen. Manche Häuschen befinden sich auch direkt am Meer und lassen den Traum vom Urlaubsglück hoch leben.

Das Tauchparadies von Selayar

Einer der oft genannten Gründe hierher zu kommen, ist allerdings ein kleines Stückchen weiter weg. Bira ist der Einstieg, Selayar das Ziel, „Tauchrevier” das Schlüsselwort. Die Insel südlich von Sulawesi und die Meeresregion rund um sie ist ein beliebter Treffpunkt für Taucher und Schnorchler. Grauhaie, Schwarzspitzenhaie, Weißspitzen-Riffhaie, Schildkröten, Thunfische, Zackenbarsche und Barrakudas tummeln sich im Umfeld der farbenprächtigen Korallengärten. Aber auch Adlerrochen und Mantas können dabei beobachtet werden, wie sie majestätisch durch die Unterwasserwelt gleiten. Wer Glück hat, kann hin und wieder einen Hammerhai oder gar den mächtigen Walhai erspähen. Im April ist die Zeit der Delfine, während im November der größte Barsch der Welt der Region einen Besuch abstattet – der „Giant Grupa”.

Zwischen Selayar und Bira befinden sich außerdem noch die Inseln Pulau Liukang und Pulau Kambing (die „Ziegeninsel” mit ausschließlich tierischen Bewohnern) – ihres Zeichens auch vorzügliche Taucherparadiese und ebenso Schnorchler-geeignet. Doch in jedem Fall sollte man nicht gerade ein Tauchanfänger sein und darüber hinaus sollte kein Tauchgang ohne einen örtlichen Guide unternommen werden. Die Strömungen können immer wieder gefährlich werden und in einem solchen Fall ist die langjährige Erfahrung eines Einheimischen mehr als Gold wert – ja sogar überlebenswichtig.

Ein Atoll das Seinesgleichen sucht

Südöstlich von Selayar eröffnet sich in der Floressee das Reich des Taka Bone Rate Nationalparks. Seit den frühen 1990er Jahren gelten die Insel und die sie umgebende Unterwasserwelt als Naturschutzgebiet. Das drittgrößte Atoll der Welt ist hier zu finden. Größer sind nur die Atolle bei den Marshall Inseln und bei den Malediven. Taka Bone Rate hat neben schützenswerten Korallenriffen – mit an die 260 verschiedenen Korallenarten – eine Menge an Unterwasserbewohnern zu bieten: Beinahe 300 Fischarten und mehr als 240 Schneckenarten fühlen sich hier schon seit längerer Zeit heimisch. Verschiedene Meeresschildkrötenarten wie die Echte Karettschildkröte, die Suppenschildkröte und die Oliv-Bastardschildkröte kreuzen den Weg der Taucher. Die maritime Artenvielfalt, die man hier vorfindet, gehört weltweit zu den höchsten. Etwa 2.200 Quadratkilometer Fläche macht das Atoll aus, knapp 20 Inseln ragen hier aus dem Meer – sechs davon sind bewohnt. Boote hierhin verkehren ausschließlich von Pulau Selayar aus, als beste Reisezeit haben sich April bis Juni sowie Oktober bis Dezember erwiesen.

Wer seinen Urlaub in Bira verbringen möchte, sollte also idealerweise mit Schnorchel, Flossen und Sauerstoffflasche umzugehen wissen. Denn das Paradies ist hier unter Wasser zu finden und lässt sich mit kaum etwas anderem auf der Welt vergleichen.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Bira!

Bira / Indonesien
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Beiläufige Informationen

Behandeln Sie die ansässigen Menschen immer mit Respekt. Beachten Sie dabei bitte ebenfalls landestypische Gebräuche.

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