Hintergrundbild: © Suchi Pande (modified by UI) - CC BY 2.0

Drei Inseln – ein Paradies

Gili Islands, Indonesien

Drei kleine Sandinseln, auf denen eines groß geschrieben wird: Ruhe.

Die Mini-Inselgruppe in der Balisee nordwestlich von Lombok versprüht idyllischen Charme fernab aller Stadthektik. Gili Trawangan, Gili Meno und Gili Air ragen nur wenige Meter aus dem Meer und sind so ursprünglich, dass man ein ganz einzigartiges Urlaubsgefühl erfährt.

Vom Küstenort Senggigi auf Lombok sorgen Schnellboote dafür, dass man in ungefähr 20 Minuten die Inseln erreicht. Nebenher tuckern auch reguläre Passagierschiffe auf dieser Strecke dahin. Doch auch für Bali-Reisende gibt es eine direkte Verbindung zum kleinen Inselparadies – Schnellboote von Padang Bai schaffen den Weg in etwa 75 Minuten, während Serangan ungefähr zwei Stunden mit dem Schnellboot entfernt ist. Der nächstgelegene Flughafen ist der Lombok International Airport im Süden Lomboks. Hier verkehren vor allem Binnenflüge, doch wird auch die Flugroute nach Kuala Lumpur und Singapur abgedeckt. Größeres internationales Aufkommen hat man jedoch auf dem Flughafen von Denpasar auf der Nachbarinsel Bali. Zwischen den Inseln verkehren mehrmals täglich Shuttleboote.

Luftbild Gili Islands Luftbild Gili Islands - © yeowatzup - CC BY 2.0

Wo die Pferdestärke noch ihre ursprüngliche Bedeutung hat

Alle drei Inseln der Gili-Gruppe verfügen weder über gepflasterte Straßen noch über motorisierte Fahrzeuge. Und gerade weil Autos, Motorräder und Mopeds hier verboten sind, kann die Natur noch ihre unberührte Seite hervorkehren. Es bleibt einem also der Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Zahlreiche Räder stehen zur Vermietung bereit. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie ein Rad mit möglichst breiten Reifen finden – das erleichtert den Weg durch den tiefen Sand. Das wichtigste Mittel der Fortbewegung ist und bleibt aber die Pferdekutsche – hier unter dem Namen „Cidomo” geläufig. Die Wägen sind meist auffällig bunt und mit Glöckchen geschmückt. Sie fassen in der Regel drei Personen – neben dem Fahrer.

Gili Air Gili Air - © ((brian)) - CC BY 2.0

Gili Air, die „Wasserinsel”, liegt am nächsten zur Küste von Lombok und gilt als die am dichtesten besiedelte. Wie auch alle anderen Gili-Inseln ist Gili Air für seine farbenprächtige Unterwasserwelt bekannt: Korallenriffe, Seepferdchen, Muränen und Seesterne bringen die Augen von Tauchern und Schnorchlern zum Leuchten. Man sagt, dass hier die schönste Unterwasserwelt aller Gili-Inseln zu finden ist, in der sich auch Tauch-Anfänger gut zurechtfinden. Auch über dem Wasser spielt Gili Air seinen speziellen Zauber aus – immer wieder wird man Zeuge von romantischen Strandhochzeiten.

Ein Paradies für Taucher und Schildkrötenfreunde

Gili Meno, die Nachbarinsel, ist die kleinste und ruhigste Insel dieser Gruppe. Sie ist auch diejenige, in der sich die Natur am meisten von ihrer Ursprünglichkeit bewahrt hat. Besucher sollten also die Abgeschiedenheit mögen und kein Touristenprogramm erwarten. Man kommt hierher, um zu entspannen und dem Klang der Natur zu lauschen. Dieser Klang wird untermalt von Vogelgezwitscher – denn Gili Meno beherbergt ein sehenswertes Vogelschutzgebiet mit zahlreichen gefiederten Freunden. Neben einem Salzsee zählen auch zwei Schildkröten-Aufzuchtstationen zu den Sehenswürdigkeiten der Insel.

Gili Meno Gili Meno - © yeowatzup - CC BY 2.0

Die Suppenschildkröte (Chelonia mydas) – auch als Grüne Meeresschildkröte bekannt – gehört zu den Ureinwohnern dieser Gegend. Leider wurde sie in der Vergangenheit bis an den Rand der Ausrottung gejagt. Heute kümmert man sich um den Schutz und die Aufzucht dieser eindrucksvollen Meerestiere, deren Panzer länger als 1 Meter werden können – bei einem Gewicht von bis zu 180 Kilogramm.

Auch die Korallenriffe rund um die Gili-Inseln wurden in der Vergangenheit durch Dynamitfischerei stark beschädigt. Heute ist diese Art des Fischfangs verboten und mit dem von Tauchschulen und Einheimischen geschaffenen Gili Eco Trust schafft man Bewusstsein und finanziellen Rückhalt für die Schönheiten der Natur. Jeder Taucher hat eine Riffsteuer zu entrichten, die dem Schutz der Unterwasserwelt dient. Durch diese Bemühungen und die Artenvielfalt zählen die Gili Islands heute zu den beliebtesten Taucher- und Schnorchler-Revieren der Umgebung.

Nicht-endende Nächte auf Gili Trawangan

Etwas anders geht es auf Gili Trawangan zu. Die größte Insel im Verband bietet die beste touristische Infrastruktur. Vor allem an der Ostküste hat sich eine Ansammlung von Hotels, Homestays, Bungalows, Restaurants sowie Cafés und Pubs etabliert und macht den Tourismus, neben dem Fischfang, zur Haupteinnahmequelle der Bewohner. Gili Trawangan hat sich in letzter Zeit bereits einen Namen als Partyinseln erarbeitet. Das Nachtleben mit seinen Bars und Vollmondparties am Strand hat schon so einigen einen legendären Abend verschafft. Wenn man sich allerdings der Westküste nähert, erkennt man auch hier ein anderes Bild: unbewohnt und von der Ruhe geküsst.

Gili Trawangan Gili Trawangan - © Beyond Neon - CC BY 2.0

Gili Trawangan wurde nach dem indonesischen Wort „Terowogan” („Tunnel“) benannt und bezieht sich auf einen Tunnel, der zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, als japanische Truppen die Insel besetzten, hier erbaut wurde. Damals galt Gili Trawangan auch als Spähposten und Strafgefangenenlager. Die Reste eines Bunkers sind heute noch auf einem Hügel zu erkennen.

Aug in Aug mit den Haien schwimmen

Auch Gili Trawangan gilt als Paradies für Taucher. Östlich der Insel tummeln sich am so genannten „Shark Point” Weißspitzen-Riffhaie, Barrakudas, Mantas und Schildkröten. Der Riffhai zeigt sich selten aggressiv gegenüber Menschen, vielmehr beobachtet er – von Neugier getrieben – die Taucher und lässt sich manchmal sogar füttern.

Unterwasserwelt im Indischen Ozean Unterwasserwelt im Indischen Ozean - © Bill Simon - CC BY-SA 2.0

Auch auf der größten Insel sind motorisierte Verkehrsmittel verboten – was aber aufgrund der Kompaktheit nicht weiter ein Problem ist: Gili Trawangan lässt sich in etwa zwei Stunden zu Fuß umrunden, mit einer Pferdekutsche verkürzt man die Zeit auf eine halbe Stunde.

Auf allen drei Inseln herrscht warmes, tropisches Klima vor. Von Mai bis Oktober begeht man hier die Trockenzeit, der Jahresdurchschnitt der Temperatur bewegt sich dann bei angenehmen 28 Grad. Als Hauptsaison für Reisende gilt der Zeitraum Juni bis September – dann sollte man sich auch mal auf Wartelisten bei den Unterkünften einstellen.

Generell sind die Gili-Islands etwas teurer als Lombok oder Bali. Allein schon die Tatsache, dass alle Waren vom Festand eingeführt werden müssen – ja sogar das Trinkwasser importiert werden muss – sorgt für einen nachvollziehbaren Preisaufstieg. Außerdem ist es ratsam, genügend Bargeld mit sich zu führen – Geldautomaten finden sich nur auf Gili Trawagan.

Wer allerdings Ursprünglichkeit sucht, wird sich daran nicht stoßen und sich bei einem köstlichen Seafood-Barbeque denken, dass das Paradies so nah sein kann.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise zu den Gili Islands!

Gili Islands / Indonesien
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Grundsätzliche Urlauberinfos

Während eines Gesprächs behandeln Sie Einheimische immerzu mit angemessenem Respekt. Berücksichtigen Sie dabei bitte auch die Gewohnheiten vor Ort.

Benehmen Sie sich verantwortungsbewusst: Den C02-Ausstoß des Fluges kann man wiedergutmachen, zum Beispiel bei dem Klimakompensationsanbieter atmosfair. Beschränken Sie den Bedarf an Wasser (z.B. mit kürzeren Duschgängen). Pfeifen Sie auf entbehrlichen Plastikmüll. Fördern Sie lokale Produzenten statt Großunternehmer.

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