Hintergrundbild: © flickr-User: SarahTz (modified by UI) - CC BY 2.0

Alte Hafenstadt mit orientalischer Note

Mataram, Indonesien

Im westlichen Teil der Insel Lombok befindet sich die beschauliche Stadt Mataram – ihres Zeichens Hauptstadt der Provinz West Nusa Tenggara.

Nicht nur die Provinzregierung sondern auch Handel und Bildung haben hier ihren zentralen Punkt gefunden.

Dabei hat Matarams Geschichte klein begonnen – die heutige Größe entstand erst durch ein Zusammenwachsen mit den Nachbardörfern. Der alte Hafendistrikt Ampenan, ein historischer Umschlagort von Waren aller Art, die über den weiten Seeweg hierher kamen und das von den Chinesen beeinflusste Cakranegara bildeten schließlich den Boden, der heute als Mataram betreten wird.

Königliches Blut

Eine königliche Vergangenheit wohnt diesem Ort inne, denn einst galt die Stadt als der Wohnsitz des Kronprinzen von Karangasem, einem früheren Königreich, das sich seinerzeit auf der Insel Bali erstreckte. Heute erinnert eine Sehenswürdigkeit in Cakranegara an die glanzvolle Zeit – der Pura Meru, der größte Tempel von Lombok. Bereits im Jahre 1720 wurde dieses repräsentative Gebäude errichtet. Auftraggeber war der balinesische Prinz Anak Agung Made Karang. Gewidmet ist der Tempel der Dreifaltigkeit der Götter Vishnu, Shiva und Brahma. Im äußeren Hof befinden sich die charakteristischen Holztrommeln, die auch heute noch angeschlagen werden, um die Gläubigen zum Gebet zu rufen. Der innere Hof beherbergt drei Hauptschreine, die jeweils als Haus einer der drei Gottheiten gelten. Weitere 33 kleinere Schreine vervollständigen den spirituellen Geist, der dieser Stätte beiwohnt. Im Pura Meru findet außerdem jedes Jahr das „Pujawali“ statt – ein Vollmondfest, das als größtes Hindu-Fest in Lombok bekannt ist und fünf Tage andauert.

Neben dem Hinduismus werden in Mataram auch der Buddhismus, der Konfuzianismus und der Katholizismus praktiziert. Doch der überwiegende Teil der Bevölkerung ist dem Islam zuzuschreiben.

Mataram bietet der indigenen Bevölkerungsgruppe der Sasak ein Zuhause. Die mit den Balinesen verwandte Ethnie macht den größten Teil der lokalen Bewohner aus, deren Sprache – ebenfalls „Sasak“genannt – die soziale Stellung erkennbar macht: Aufgrund spezieller sprachlicher Ausformungen, kann der Sprecher einer bestimmten sozialen Schicht zugeordnet werden. Geeint waren die Bewohner Matarams allerdings im Kampf gegen die niederländischen Besatzer. Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist der Wasserpalast im Mayura Garten, der im Jahre 1744 erbaut wurde. An diesem Ort fanden Ende des 19. Jahrhunderts erbitterte Kämpfe gegen die fremde Besatzungsmacht statt.

Die Vielfalt der lokalen Kultur

Wer sich mehr für Kultur, Geschichte und Geologie der Region interessiert, wird im West Nusa Tenggara Museum einiges an Zeit verbringen. Das Museum zeigt anhand verschiedener Exponate und Ausstellungen, wie sich Lombok und das nahe gelegene Sumbawa über die Jahrhunderte entwickelt haben. Masken, Waffen, Textilien, Flechthandwerk, Gemälde, Töpferware und mystische Kultgegenstände machen den Reichtum dieses Museums aus. Auch nicht uninteressant ist die Sammlung der traditionellen Hochzeitsgewänder der Sasak.

Tanz und Musik sind immer wieder ein Indikator für die lokale Kultur. Einen Einblick in diese unterhaltenden Elemente kann sich der Reisende im Taman Budaya verschaffen. Der Park auf der Jl. Majapahit lockt regelmäßig mit traditionellen Musik- und Tanzvorführungen.

Altstadt, arabisches Flair und Speisen zum Niederknien

Sehr stimmungsvoll ist der bereits erwähnte Stadtteil Ampenan. Um den Seehafen hat sich der älteste Teil der Stadt gebildet und auch das Kampung Arab, das alte arabische Viertel, weiß mit seinem orientalischen Flair zu verzaubern. Leider wurde der Hafen einst von einem verheerenden Brand heimgesucht, der einen großen Teil der kolonialen architektonischen Vergangenheit vernichtet hat. Heute ist man sich des wahren Wertes dieses historischen Platzes bewusst, weshalb eine Revitalisierung eingeleitet wurde. Zukünftig soll der Hafen als maritime Sehenswürdigkeit neu erstrahlen. Diverse Unterhaltungseinrichtungen und Hotels werden dem Ort bald neues Leben einhauchen.

Auch heute noch sieht man die bunten Fischerboote im Wasser schaukeln und am frühen Morgen tönen die Rufe der Fischer über den Hafenplatz. Dann findet hier nämlich ein Fischmarkt statt und der frische Fang des Meeres wird lautstark zum Verkauf angeboten. Wie bei allen Märkten gilt auch hier: Morgenstund hat Gold im Mund – denn zu früher Stunde ist die Auswahl am größten. Abends wiederum, wird der Hafen zum Mittelpunkt kulinarischer Verführungen – nach Sonnenuntergang öffnet der beliebte Nachtmarkt seine Pforten und überzeugt mit köstlichen Fischgerichten, die den typisch exotischen Geschmack der Region vermitteln.

Doch auch tagsüber werden die Töpfe und Pfannen geschwungen und heraus kommen neben Dauerbrennern der indonesischen Küche, wie Nasi Goreng und Sate Ayam, auch Spezialitäten der lokalen Sasak-Küche. Dazu zählt etwa Sate Ikan Tanjung – würzige Spieße mit gegrilltem Fisch, der mit Kokosmilch, Zitronengras, Chili, Knoblauch und weiteren heimischen Gewürzen mariniert wurde. Auch Ayam Taliwang bringt köstliche Bodenständigkeit mit sich – gegrilltes Hühnerfleisch wird mit einer Sauce aus Knoblauch, Chili und fermentierten Shrimps serviert. Die Sasak-Küche kann auch gut mit Gemüse: Plecing Kangkung ist ein Gericht aus Wasserspinat, der mit Shrimpspaste, Chili, Limetten und Sambal bereichert wird.

Und wer sich selber einmal an die Zubereitung einer dieser schmackhaften Speisen wagen möchte, sei gut beraten, den Pasar Kebon Roek zu besuchen. In der geschäftigen Markthalle wird von Obst und Gemüse über Fleisch alles an den Interessierten gebracht, was die Sasak-Küche so kostbar macht.

Auf dem Weg nach Mataram

Erreichbar ist Mataram über den Lombok International Airport, der etwa 40 Kilometer von der Stadt entfernt liegt. Vor allem Inlandsflüge setzen hier an der Landebahn auf, doch gibt es auch internationale Verbindungen nach Singapur und Kuala Lumpur. Vom Flughafen führt ein öffentlicher Shuttlebus direkt nach Mataram, alternativ auch nach Senggigi. Wer es lieber bequemer hat, kann sich auch ein günstiges Taxi nehmen. Mataram ist auch über den Seeweg erreichbar. Im Südwesten empfängt der Hafen von Lembar Fähren von und nach Bali und an der Ostküste laufen am Fährenhafen Labuhan Lombok Schiffe aus Sumbawa ein. Ausflüge in die Umgebung zahlen sich mehr als aus – mit dem benachbarten Senggigi und den nahe gelegenen Gili Islands verfügt die Region über traumhafte Sandstrände und auch das Party-Zentrum von Kuta reiht sich in die Liste der Erlebnis-versprechenden Sehenswürdigkeiten ein.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Mataram!

Mataram / Indonesien
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Beiläufige Urlauberinfos

Behandeln Sie die lokale Bevölkerung stets mit dem nötigen Respekt. Achten Sie dabei auch auf die Gewohnheiten vor Ort.

Benehmen Sie sich verantwortungsfreudig: Den Kohlendioxid-Ausstoß Ihres Fluges kann man wiedergutmachen, etwa bei der schweizerischen Organisation myclimate. Mindern Sie Ihren Wasserverbrauch (z.B. mit kürzer Abduschen). Vermeiden Sie unnötigen Müll. Befürworten Sie kleinere Familienunternehmen anstatt Großkonzerne.

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