Hintergrundbild: © Benjamin Claverie (modified by UI) - CC BY-SA 2.0

Fast ein Geheimtipp für Türkeiurlauber

Bodrum, Türkei

Bodrum ist das antike Halikarnassos und wurde etwa 1000 v.Chr. von den Griechen gegründet.

Durch geschickte Politik hatte Halikarnassos im 4. Jahrhundert v.Chr. als eine gewisse Unabhängigkeit erlangt. Berühmt wurde es durch das Grabmal, das sich König Mausolos II. um 350 v.Chr. errichten ließ: das Mausoleum, eines der sieben Weltwunder der Antike. Der Prachtbau wurde durch ein Erdbeben im 12. Jahrhundert schwer beschädigt und diente später den Johannitern als Steinbruch für ihre Festung St. Peter. Halikarnassos selbst hatte bereits nach der Eroberung durch Alexander den Großen seine frühere Bedeutung verloren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Bodrum nicht mehr als ein kleines Fischerdorf und ein Verbannungsort, ehe es in den 1960er-Jahren vom Tourismus entdeckt wurde. Es war sogar einer dieser Verbannten, der den Anstoß zu dazu gab: der Maler Çevat Şakir, bekannt als der „Fischer von Bodrum“. Er versammelte hier seine Künstlerfreunde und veranstaltete die ersten „Blauen Reisen“, Ausflugsfahrten mit Gulets, den typischen Segelschiffen. Heute hat Bodrum nicht mehr allzu viel vom Flair einer Künstlerkolonie, mit rund 1 Million Besuchern im Jahr ist es eines der größten Tourismuszentren der Türkei.

Was Sie sehen müssen!

Das imposanteste Bauwerk der Stadt ist wohl die fast unversehrt erhaltene Johanniter-Burg St. Peter unmittelbar am Hafen. Diese Burg gab übrigens Bodrum seinen modernen Namen, der sich von St. Peter bzw. griechisch Petronion herleitet. In dem Kastell befindet sich das überaus interessante Archäologische Unterwassermuseum. Prunkstück ist ein komplettes Schiffswrack aus der Bronzezeit samt Ladung.

In der ganzen Stadt finden sich Reste des alten Halikarnassos, Säulen, Spolien und Ruinen von Tempeln. Imposant sind die Reste der antiken Stadtmauer und das Myndos-Tor sowie das Antike Theater, das aber leider unmittelbar an einer verkehrsreichen Straße liegt. Ebenfalls mitten im Wohngebiet liegen die Fundamente des Mausoleums. Was allerdings von den Johannitern nicht in der Burg verbaut worden war, das schafften die Engländer im 19. Jahrhundert ins Britische Museum in London. Vor Ort geben nur mehr Skizzen und Rekonstruktionspläne eine Vorstellung von dem einstigen Weltwunder.

Ausflüge ins Umland

Bodrum selbst hat keinen Strand, aber in der Umgebung kommen Wasserratten auf ihre Kosten. Auf der buchtenreichen Halbinsel finden sich zahlreiche wunderschöne Strände zum Baden und für Wassersport, etwa bei Gümbet, dem noch recht ursprünglichen Bitez, Turgutreis, Gündogan (ein ideales Gebiet zum Windsurfen) oder bei Gümüslük (das übrigens auch für seine Fischrestaurants berühmt ist).

Ausflüge ins Landesinnere führen zu weiteren Ausgrabungsstätten, etwa ins 50km entfernte Milas, das frühere Mylasa, das vor Halikarnassos Hauptstadt des Karier-Reiches war. Milas ist heute eine geschäftige Stadt, in der es aber noch viel traditionelles Handwerk und v.a. einen klassischen Wochenmarkt gibt. Etwa 14km von Milas entfernt stand das Heiligtum des karischen Zeus, Labranda. Die Anfahrt über die schlechte Straße ist mühsam, aber der Ort entschädigt durch seine einmalige Lage im Gebirge und durch die beeindruckenden Ruinen der Tempelanlage.

Ca. 10km von Milas Richtung Izmir liegt der Zeus-Tempel von Euromos, der zu den besterhaltenen Tempeln in Asien zählt. 16 der ursprünglich 32 korinthischen Säulen stehen und tragen sogar noch Teile des Gebälks.

Ein fantastisches Ausflugsziel ist der Bafa-See, in der Antike noch eine Meeresbucht, heute ein durch Sedimentablagerungen vom Meer getrennter Binnensee, dessen Wasser aber immer noch leichten Salzgehalt aufweist. Mehr als 100 Vogel- und über 120 Orchideenarten sind hier heimisch. Die Gegend um den See lockt zum Wandern, in der imposanten Felslandschaft des Beşparmak-Massivs findet man zahlreiche Höhlen mit Felsmalereien aus der Spätantike. Am Nordufer des Bafa-Sees liegen die Ruinen von Herakleia.

Interessante Ziele in Richtung Norden: Die Ausgrabungen von Ephesos und die Kalkterrassen von Pamukkale

Unterkünfte, Essen und Shopping

Bodrum bietet natürlich alles an touristischer Infrastruktur, was man sich nur wünschen kann. An Hotels, Feriendörfern und Ferienhäusern herrscht kein Mangel, ebenso gibt es ein großes Angebot an Sportmöglichkeiten, v.a. die Reviere für Taucher an der Westküste sind wunderbar.
Bestens ist auch das kulinarische Angebot, und für sein Nachtleben ist Bodrum ja berühmt. In der Fußgängerzone der Longstreet reiht sich Bar an Diskothek, v.a. das „M&M“ und das „Halikarnas“ sind in der ganzen Türkei einzigartig. Nicht umsonst heißt es: „Bodrum sehen, dann leben!“

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Bodrum!

Text von Gerhard Waiz

Bodrum / Türkei
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Wohlbekannte Reiseinfos

Treffen Sie die Lokalbevölkerung stets mit dem nötigen Respekt. Berücksichtigen Sie dabei bitte auch die Gewohnheiten vor Ort.

Benehmen Sie sich verantwortungsbewusst: Die Emission des Treibhausgases CO2 für den Flug kann man wiedergutmachen, etwa bei der schweizerischen Organisation myclimate. Reduzieren Sie Ihren Wasserverbrauch (z.B. mit kürzer unter die Dusche gehen). Pfeifen Sie auf überflüssigen Verpackungsmüll. Supporten Sie kleine Gewerbetreibende anstatt Großkonzerne.

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