Hintergrundbild: © Nam-ho Park (modified by UI) - CC BY 2.0

Tempelstadt im Dschungel

My Son, Vietnam

Die Tempelstadt My Son befindet sich inmitten des zentralvietnamesischen Dschungels.

Sie gehört zur ProvinzQuang Nam und ist etwa 70 Kilometer von Da Nang und 50 Kilometer von Hoi An entfernt. My Son war vom 4. bis zum 13. Jahrhundert das religiöse und kulturelle Zentrum des Champa Volkes und wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. My Son ist laut des Welterbekomitees ein außergewöhnliches Beispiel kulturellen Austausches. Denn die Tempelstätte steht für den Einfluss der hinduistischen Architektur Indiens auf Südostasien. Zudem verkörpern die Ruinen von My Son das Reich der Champa, welches politisch und kulturell gesehen eine besonders wichtige Rolle in der Geschichte von Südostasien gespielt hat.

Die heiligen Ruinen

Heilige Ruinen Heilige Ruinen - © Eike (modified by UI) - Fotolia

My Son bedeutet auf Vietnamesisch „schöner Berg“ und liegt in einem Tal umgeben von Bergen. Die Tempelstätte ist sehr weitläufig und in eine wunderschöne Landschaft aus klaren Bächen und Kaffeplantagen eingebettet. Die mit Moos und Farn bewachsenen roten Ruinen wirken inmitten des Dschungels sehr geheimnisvoll. Mit über 70 architektonischen Werken ist My Son eine der berühmtesten Champa-Stätten Vietnams, doch ein großer Teil der Architektur wurde während des Vietnamkrieges beschädigt oder vernichtet. Nur rund 20 Bauwerken  waren nach den Bombardierungen noch vollständig intakt. Ein groß angelegtes Restorationsprojekt versucht, die Tempelanlage mit seinen Tempeln, Türmen und Mauern wieder aufzubauen. Einen Überblick über die gesamte Tempelstätte verschaffen Modelle im Eingangsbereich, wo sich das Champa Museum befindet.

Zumeist bestehen die Tempel aus einem Turm umgeben von kleineren Gebäuden um ihn herum. Alle Tempel bestehen aus gebranntem Ziegelstein, steinernen Säulen und sind mit Reliefs aus Sandstein verziert, welche Szenen aus der Hindu-Mythologie darstellen. Die Tempel sind in komplizierter Art und Weise durch Ziegelsteine miteinander verbunden. Sie  sind Königen geweiht und mit den jeweiligen Dynastien gehen auch die verschiedensten architektonischen Stile einher. Mit dem Einfluss der hinduistischen Religion wurden viele Tempel Hindu-Göttern wie Krishna oder Vishnu gewidmet; die wichtigste Gottheit des Champa Volkes war jedoch Shiva.  My Son ist eine religiöse Stätte, hatte jedoch auch eine strategische Bedeutung, denn die Lage in einem Tal umgeben von hohen Bergen machte es zu einer gut verteidigbaren Festung. Aus diesem Grund schätzten viele Könige My Son und bauten aus Dank hier ihre Tempel.

Tempel der Gruppe C Tempel der Gruppe C - © Jean-Pierre Dalbéra from Paris (modified by UI) - CC BY 2.0

Das Reich der Champa

Die Bevölkerung des Champa-Volkes entwickelte sich im Jahre 192 in der Gegend um Da Nang, als das Tuong Lam-Volk sich gegen seine chinesischen Herren erhob und einen unabhängigen Staat gründete.  Die Cham lebten von der Landwirtschaft, dem Fischen und dem Handel auf dem Seeweg. Das Reich der Champa existierte über Jahrhunderte lang unabhängig, befand sich jedoch stets im Krieg mit den Khmern im Westen und den Vietnamesen im Norden. Es gab schon früh kommerzielle und religöse Verbindungen nach Indien, was die Affinität für die Kultur Indiens erklärt. Die Religion der Champa war der Shiva Hinduismus. Ungefähr ab dem 4. Jahrhundert prägte auch der Mahayana Buddhismus die Kultur der Cham, der Hinduismus blieb jedoch ihre zentrale Religion. An der vietnamesischen Küste leben noch heute Nachfahren der Cham, doch inzwischen sind sie voll in die Gesellschaft Vietnams integriert.

Die Anreise

Ein Ausflug nach My Son kann von den Städten Da Nang oder Hoi An aus unternommen werden. Dort kann man in jedem Hotel ein Tour nach My Son buchen - und das für sehr wenig Geld. Dabei hat man die Wahl, ob man mit dem Bus, Auto oder Motorbike nach My Son fahren möchte.

Von Da Nang aus benötigt man mit dem Bus etwa neunzig Minuten und von Hoi An etwa eine Stunde Fahrtzeit bis zur Tempelanlage von My Son. Vom Ausgangspunkt Hoi An aus gibt es auch die Möglichkeit, per Boot den heiligen Ruinen entgegen zu schippern. Für Abwechslung ist bei einem Trip gesorgt, bei welchem die Hinfahrt per Bus und die Rückfahrt per Boot vorgesehen ist. Wer neben dem Ausblick auf die atemberaubende Landschaft Vietnams auch den Wind in den Haaren genießen möchte, kann sich auch mit einem Motorbike nach My Son kutschieren lassen. In Da Nang und Hoi An kann man überall auch selbst Motorbikes mieten.

Unternehmungen nahe My Son

Alle Bäche, die durch das Tal von My Son fließen, münden in einem etwa 3 Kilometer langen See. Der See eignet sich hervorragend zum Kajak fahren. Geschwommen werden darf darin aber nicht, denn das Wasser des Sees gilt als heilig. Mehr Informationen über die Architektur der Cham bietet das Cham Architecture Museum in Da Nang.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach My Son!

Text von Mona Groß

My Son / Vietnam
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Grundsätzliche Infos

Im Gespräch behandeln Sie die ansässigen Menschen immer mit einer angebrachten Wertschätzung. Achten Sie dabei auch auf regionale Traditionen.

Urlauben Sie verantwortungsvoll: Den C02-Ausstoß des Fluges kann man ausbügeln, beispielsweise bei dem Klimakompensationsanbieter atmosfair. Mindern Sie den Bedarf an Wasser (z.B. mit kürzeren Duschgängen). Verringern Sie beim Einkaufen unnützen Plastikmüll. Supporten Sie kleinere Familienunternehmen und nicht internationale Multis.

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Vorschlag: My Son bei Urlauberinfos

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