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Die Stadt der Seen

Bhopal, Indien

Die Millionenstadt Bhopal ist die Hauptstadt des Bundesstaates Madhya Pradesh.

Gegründet wurde sie von König Bhoj im 11. Jahrhundert im Zuge eines Damm- und Kanalbauprojektes, bei dem auch die Seen der Stadt entstanden. Stadt der Seen wird Bhopal deshalb oft genannt.

Im 19. Jahrhundert und bis zur Unabhängigkeit Indiens 1947 war Bhopal ein eigenständiger Fürstenstaat in Britisch-Indien. Ungewöhnlich für einen muslimischen Staat wurde er zwischen 1819 und 1926 hintereinander von vier Herrscherinnen (Begums) regiert. In dieser Zeit war Bhopal ein loyaler Partner des Britischen Empire, die Stadt wurde großzügig ausgebaut und modernisiert, und es herrschte Toleranz gegenüber den Hindus.

Traurige Berühmtheit erlangte Bhopal 1984 durch einen katastrophalen Chemieunfall, als eine Giftgaswolke nach offiziellen Angaben 1.600 Menschen unmittelbar das Leben kostete. Bis heute ist die Zahl der Opfer auf mindestens 20.000 gestiegen. Die Spätfolgen dieses Unglücks müssen nach wie vor aufgearbeitet werden.

Was Sie sehen müssen!

Bhopal ist allerdings weit mehr als diese Katastrophe. Beginnen wir gleich mit der eigentlichen Attraktion der Stadt, mit den beiden Seen. Der Obere See (Bada Talaab) entstand durch den Bau eines Dammes unter König Bhoj. Im Wasser dieses Sees soll der König sodann von einer Hautkrankheit genesen sein, die als unheilbar galt. Der Untere See (Chota Talaab) wurde während der Mogulherrschaft angelegt.

Heute kann man auf den Seen Bootsfahrten machen, verschiedene Wassersportarten ausüben oder einfach die Schönheit der Gegend genießen. An den Ufern des Oberen Sees liegt der Vav Vihar Nationalpark, ein Wildtierreservat, wo man sozusagen mitten in der Stadt Tiger, Bären, Leoparden, Vögel und vieles mehr unmittelbar beobachten kann. In der Nähe des Nationalparks befindet sich auch das hochinteressante Museum der Menschheit; es zeigt das Leben der indigenen Bevölkerung (Adivasi) in „natürlicher“ Umgebung.

Bhopal heute hat zwei Gesichter: Die alte Stadt mit ihren Palästen, Moscheen und Märkten gibt noch eine Ahnung von der Zeit der Begums. Sehenswert sind hier etwa die Jami Moschee oder die Darul Uloom Tajul Moschee, die eine der größten Moscheen Indiens ist. Die neue Stadt hingegen beeindruckt mit modernen Gebäuden, breiten Avenuen und großzügigen Parks und Gärten. Hier ist Bhopal sauberer und grüner als die meisten anderen Städte Indiens. Bhopal hat übrigens auch ein recht gut ausgebautes Netz öffentlicher Verkehrsmittel.

Ausflüge in die Umgebung

Unbedingt sehenswert sind die Felsgrotten von Bhimbetka (45km südlich von Bhopal) mit ihren 9000 Jahre alten Höhlenmalereien. Die nach all der Zeit immer noch farbenprächtigen Bilder zeigen v.a. Tiere (Elefanten, Bisons, Hirsche,…), aber auch Menschen (Jäger) und die Sonne. Auch sie zählen mittlerweile zum UNESCO-Welterbe.

Der Kanha-Nationalpark ist v.a. bekannt für seine große Tigerpopulation, von denen es über 120 Exemplare gibt, so dass die Chancen groß sind, diesen Raubkatzen in freier Wildbahn zu begegnen. Auch Leoparden, Mungos, Stachelschweine, Gaure und viele andere Tiere können beobachtet werden, insbesondere mehrere Antilopen- und Hirscharten, darunter die letzten wildlebenden Exemplare des Hochlandbarasingas, einer Unterart des Barasinghahirsches.

Ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt Sanchi (46km nördlich von Bhopal). Hier stehen mehrere buddhistische Stupas, die acht ältesten stammen aus dem 3. Jh. v. Chr und gehören somit zu den ältesten Bauten dieser Art. Zusammen mit den umgebenden Tempelanlagen geben sie ein beeindruckendes Zeugnis von der Blütezeit des Buddhismus in Indien.

Hotels

Bhopal bietet einige gute Unterkunftsmöglichkeiten, sowohl in der günstigen als auch in der 3- und 4-Stern-Kategorie. Einige der alten Paläste wurde zu Hotels der obersten Kategorie umgebaut, wie etwa das Jehan Numa Palace Hotel, und bieten dem Gast in exklusivem Ambiente den Luxus der Mogul-Aristokratie

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Bhopal!

Text von Gerhard Waiz

Bhopal / Indien
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Allgemeine Informationen

Im Gespräch behandeln Sie die Lokalbevölkerung immer mit einer angebrachten Wertschätzung. Berücksichtigen Sie dabei bitte auch landestypische Gebräuche.

Reisen Sie gewissenhaft: Die CO2-Emission der Flugreise kann man wiedergutmachen, beispielshalber bei dem Klimakompensationsanbieter atmosfair. Mindern Sie Ihren Wasserbedarf (z.B. mit kürzer unter die Dusche gehen). Verringern Sie beim Einkaufen unnötigen Einwegmüll. Unterstützen Sie kleine Gewerbetreibende an Stelle von großen Unternehmen.

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