Hintergrundbild: © Charlie Marchant (modified by UI) - CC BY 2.0

Die Hafenstadt des Sultans

Komodo Nationalpark, Indonesien

Eines der größten Reptilien der Welt, der Komodowaran, ist Hausherr und Namensgeber dieses Nationalparks im Grenzgebiet der Provinzen Nusa Tenggara Barat und Nusa Tenggara Timur.

Es handelt sich um eine endemische Art – der Komodowaran hat also nirgendwo sonst sein natürliches Zuhause.

Der Nationalpark wurde im Jahr 1980 gegründet, um die Riesenechsen zu schützen und erstreckt sich über die Inselgruppe zwischen Sumbawa und Flores. Das schließt die größeren Inseln Komodo, Rinca, Padar und Gili Moting sowie etwa 100 weitere kleinere ein. Seit 1991 kann sich die Inselansammlung mit dem vulkanischen Ursprung das UNESCO Weltnaturerbe-Siegel umhängen und lockt durch ihre tierische Artenvielfalt Tierforscher und Tierliebhaber in ihr Gebiet.

Komodo Islands Komodo Islands - © Yusmar Yahaya - CC BY 2.0

Der Start ins Abenteuer

Viele starten ihre Reise auf der Insel Flores in der Stadt Labuan Bajo, die über den balinesischen Flughafen Denpasar auf dem Luftweg erreichbar ist. Von Labuan Bajo und dem ebenfalls nicht weit entfernten Bima verkehren Busse Richtung Echsenreich. Dann ist Inselspringen angesagt. Und weil viele Inseln mit größeren Booten schwierig bis gar nicht zu erreichen sind, steigen die richtigen Abenteurer meist auf Kayaks um, die einen auch in entlegene Grotten und an manch einsame Bucht bringen.

Der Nationalpark verfügt über eine Gesamtfläche von mehr als 1.800 Quadratkilometern und wird von ein paar tausend Einwohnern besiedelt, deren Volksstämme hier bereits wohnten, als der Nationalpark noch nicht mal als Idee durch die Köpfe gegeistert ist. Zumeist sind es Vertreter der Volksgruppe der Bugis aus Sulawesi aber auch aus Sumbawa, Bima und Manggarai. Auf der Insel Komodo etwa, zeugen heute noch neolithische Gräber und Megalithen von einer frühen Besiedlung.

Eine Tier- und Pflanzenwelt, die Grenzen überschreitet

Eine Besonderheit des Komodo Nationalparks ist, dass Fauna und Flora hier einen Übergang zwischen asiatischer und australischer Ausprägung bilden. Säugetiere verfolgen größtenteils eine asiatische Richtung, während Vogelwelt und Reptilien mit Australien verwurzelt sind.

Wilde Pferde, Wasserbüffel und Wildschweine sind hier ebenso zu finden, wie Javaneraffen, Mähnenhirsche und die Fruchtfledermaus, die in erster Linie Früchte und Nektar auf ihrem Speiseplan stehen hat. Außerdem bietet der Nationalpark das passende Nest für eine endemische Rattenart – die Rinca-Ratte. Verschiedene Schlangenarten, Eidechsen und Frösche nehmen den Part der Reptilien und Amphibien ein.

Da mehr als 60 Prozent des Nationalparks Wasserfläche sind, reizt die Gegend natürlich auch mit einer unglaublich artenreichen Unterwasserwelt, wo sich neben etwa 1.000 Fischarten und verschiedenen Korallen auch Meeresschildkröten, Wale und Delfine tummeln. Taucher sollten jedoch geübt sein, denn die Strömung kann teilweise recht stark werden. Vor allem um die unbewohnte Insel Padar, auf der die Komodowarane seit den 1970er Jahren ausgestorben sind, wird die Meeresströmung als gefährlich eingestuft.

Beinahe-Dinosaurier als Attraktion

Die größten Berühmtheiten dieser Tiervielfalt bleiben jedoch die Komodowarane, die zu den größten Reptilien der Welt zählen und schon mal mehr als 3 Meter lang werden können – bei einem Gewicht, das die 70 Kilogramm-Grenze auch überschreiten kann. Etwa 4.000 Exemplare dieser 1912 erstmals beschriebenen Spezies leben im Komodo Nationalpark.

Ihre Umgangsart ist jedoch nicht immer fein und deswegen sollten Besucher stets auf die Erfahrung von lokalen Fremdenführern zurückgreifen. Wagen Sie sich also nicht allein in das Gebiet, denn die riesigen Echsen können ziemlich gefährlich werden, wenn sie Bedrohung oder auch nur Hunger verspüren. Als Mensch zieht man in der Regel den Kürzeren, denn die Tiere können nicht nur schneller laufen und schwimmen, sondern sind auch gute Springer und Taucher. Ein Biss ist giftig und kann einen gefährlichen Schock verursachen, zudem verringert das abgesonderte Gift die Blutgerinnung. Zwar hat es der Komodowaran auf Tiere abgesehen, doch sind auch vereinzelt Fälle bekannt, bei denen auch Menschen angegriffen wurden. Man sollte den Inseldrachen also unbedingt mit höchstem Respekt begegnen.

Ein seltenes Naturschauspiel bietet Komodo außerdem an seiner südwestlichen Spitze, wo sich einer von weltweit nur sieben rosafarbenen Stränden befindet. Seien Sie jedoch wachsam, denn auch die Komodowarane wissen ob der Idylle dieses Plätzchens bescheid.

Eintritt, Übernachtung und Versorgung

Tickets, die mehrere Tage einschließen, sind an den diversen Stützpunkten um den Nationalpark erhältlich. Fürs Fotografieren werden Extra-Gebühren eingehoben und auch Tauchen, Schnorcheln und Kanufahren verlangen zusätzliche Scheine. Im Nationalpark sollte man gut zu Fuß sein – am Land ist es die einzige Art der Fortbewegung, da es keine befestigten Straßen gibt.

Für Übernachtungen hat sich das nahe gelegene Labuan Bajo etabliert. Wer unbedingt im Nationalpark übernachten möchte, dem wird geraten, dies auf einem Boot zu tun oder in einem der Häuser auf Stelzen, die es auf Rinca und Komodo gibt. Rinca ist zudem auch der Ort, der mit Trinkwasser, diversen anderen Getränken und einer kleinen Essensauswahl versorgt – und nicht zu vergessen mit einem Waran-Merchandising, das neben Holzfiguren und Postkarten auch T-Shirts anbietet.

Insgesamt zählt die Gegend des Nationalparks zu den niederschlagsärmsten und heißesten Regionen des indonesischen Archipels. Die achtmonatige Trockenzeit bietet kaum bis gar keinen Regen und im August und September klettert das Thermometer auch mal über die 40 Grad-Grenze. Die beste Reisezeit ist zwischen April und Juni, wenn die richtige Hitze noch ausbleibt. Februar und März werden meist von heftigen Stürmen begleitet, die Bootstouren sehr gefährlich machen.

Von Juni bis August tickt schließlich die biologische Uhr der Komodowarane. Dann ziehen sie sich zur Paarung diskret in die Wälder zurück. Wer also die Begegnung mit den Riesenechsen plant – und ein Erlebnis sind sie ja auf alle Fälle – sollte seinen Besuch im Komodo Nationalpark also nicht zu dieser geschäftigen Zeit planen.

Die Mini-Drachen sind ein Steckenpferd des hiesigen Tourismus und mit ihrer 900.000-jährigen Geschichte haben sie auch allen Grund dazu.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise in den Komodo Nationalpark!

Komodo Nationalpark / Indonesien
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