Hintergrundbild: © Fabio Achilli (modified by UI) - CC BY 2.0

Das Taucherparadies in der Celebessee

Manado, Indonesien

Die Stadt kann mit seiner malerischen Lage mehr als zufrieden sein.

In der blauen Bucht von Manado gelegen, umgeben von Vulkanen und Seen, präsentiert sich die Hauptstadt der Provinz Sulawesi Utara als perfektes Hideaway. Bereits in der Kolonialzeit war Manado ein wichtiger Handelsort für edle Gewürze. Im Jahr 1844 wurde die Stadt von einem Erdbeben stark zerstört, doch die niederländische Besatzungsmacht setzte vieles daran, dieses wunderschöne Fleckchen wieder zu errichten.

Auf dem Weg zur touristischen Blüte

Nachdem im benachbarten Bitung ein bedeutender Tiefseehafen errichtet wurde und mittlerweile direkte Flugverbindungen Manado mit Singapur und dem philippinischen Davao vernetzen, erlebten Handel und Tourismus einen gewaltigen Aufschwung. Und aus dem einstigen Städtchen wurde eine große Stadt.

Heute sorgt der 13 Kilometer nordöstlich der Stadt gelegene Sam Ratulangi Flughafen für internationales aber vor allem auch regionales Treiben. Sein Name reflektiert den Stolz der Bevölkerung – Sam Ratulangi war ein Kämpfer für die indonesische Unabhängigkeit.

Die Mehrheit der Einwohner gehört der Volksgruppe der Minahasa an. Viele wurden im 19. Jahrhundert durch niederländische Missionare zu einem anderen Glauben geführt, weshalb in Manado heute verhältnismäßig viele protestantische Christen wohnen. Man spricht Manado-Malaiisch, das sich stark des malaiischen Sprachschatzes bedient.

Traditionelle Gewänder und Gebrauchsgegenstände sowie Schmuck und Reliquien der Minahasa kann man im überaus interessanten Provinzmuseum „Museum Negeri Propinsi Sulawesi Utara” bewundern. Und die erste Kirche der Stadt – die Gereja Sentrum – empfängt auch heute noch ihre vielen Gläubigen in der Jl. Sarapung.

Weil die chinesische Minderheit traditionell recht stark vertreten ist, lohnt sich zur Ehrerweisung auch ein Besuch des ältesten buddhistischen Tempels Ost-Indiens – des Anfang des 19. Jahrhunderts errichteten „Kienteng Ban Hian Kong”. Aus dem ersten Stock offenbart der Tempel eine wunderschöne Aussicht über die Dächer der Stadt bis hin zum geschäftigen Hafen. Und kurz nach Beginn des Chinesischen Neujahrs, erstrahlt das Haus der Götter im Glanz der traditionellen Goan Siau Prozession.

Eintauchen in die Wunder der Unterwasserwelt

Müsste Manado eine Visitenkarte überreichen, so stünde ganz bestimmt seine Funktion als Taucherparadies unter dem Namen. Besonders die vorgelagerten Inseln des Bunaken Marine Nationalparks sind ein touristischer Hot Spot für die Freunde der Taucherbrillen, Flossen und der Schnorchel. Das Areal in der Celebessee wurde zu einem Unterwassernationalpark auserkoren, der besonders sorgsamen Umgang voraussetzt, damit die Haie, Mantas, Korallen und Muränen weiterhin ein Leben in nicht-bedrohter Freiheit genießen können. Doch locken auch Alternativen in der näheren Umgebung – Molas, 8 Kilometer nördlich und Malalayang, 10 Kilometer südlich von Manado, mauserten sich in letzter Zeit auch immer mehr zu einem Taucherparadies mit traumhaften Ressorts und gutem Ruf.

Auch das Umland mit dem festen Boden kann für enorm viel Abwechslung im Urlaub sorgen. Im Hinterland schlummern die Vulkane Gunung Lokon und Gunung Klabat und laden zu ausgedehnten Wanderungen durch ihre Territorien ein. Etwa 17 Kilometer südöstlich von Manado lockt Airmadidi mit den namensgebenden heißen Quellen und den mystischen Steingräbern der Minahasa aus vorchristlicher Zeit – die so genannten Warugas.

Zuhause bei den kleinsten Affen der Welt

Ganz besonders für Familien empfehlenswert ist ein Besuch des Tangkoko Nationalparks. Hier kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus, wenn die hier endemisch in freier Wildbahn lebenden Sulawesi-Koboldmakis, die zu den kleinsten Affen der Welt zählen, putzig durch das Geäst wuseln. Begleitet werden sie von Makaken, Schopfaffen, Sulawesi-Pustelschweinen, Hirschebern mit ihren riesigen Hauern und den so genannten Kuskus – Kletterbeutlern, die für diese Region typisch sind. Der Nationalpark liegt nördlich von Bitung am Fuße des Dua Saudara Berges und ist in etwa einer Fahrstunde von Manado aus erreichbar. Sehen Sie sich am besten nach einem lokalen Guide um, der das Gebiet wie seine Westentasche kennt. Und außerdem: Es sind auch Übernachtungen im Reservat möglich.

Ebenfalls eine Fahrstunde von Manado entfernt ist die südlich gelegene Blumenstadt Tomohon. Von mildem Klima umschmeichelt, liegt sie zwischen zwei Vulkanen (dem Mahawu und dem Lokon) in den Highlands, wo ein fruchtbarer vulkanischer Boden für vielfältige Blumenpracht sorgt. Die Einwohner präsentieren ihre farbenfrohen Gärten mit Stolz und laden jährlich zu einem großen Blumenfestival ein.

Wo Religionen eins werden

Etwas weiter entfernt, nämlich 50 Kilometer von Manado, befindet sich der Bukit Kasih – der „Hügel der Liebe”. Der Name gibt bereits die Richtung an, denn hier findet man eine Gebetsstätte, die die Religionen Indonesiens friedlich miteinander vereint. Fünf Gotteshäuser ehren die Hauptreligionen Katholizismus, Protestantismus, Buddhismus, Hinduismus und Islam. Ein Hügel mit einem riesigen weißen Kreuz und ein weiterer Hügel mit den in Stein gehauenen Gesichtern der Minahasa-Urahnen Toar und Lumimuut machen das Charakteristikum dieses Ortes aus.

Doch Ausflüge hin und Ausflüge her – Reisen macht hungrig. Und auch in diesem Fall kann Manado seine volle Würze ausspielen. Die regionale Küche hängt sich gern die Bezeichnung „exotisch-scharf” um. Gerne hackt man hier Chilischoten in die Pfanne, wie etwa beim beliebten Ayam Rica-Rica – einem mit Chili gewürzten Hühnergericht, das etwas schärfer ausfällt. Etwas milder gerät Tinutuan – ein Reisbrei mit Gemüse und Süßkartoffeln oder Cassava, der für gewöhnlich den Frühstückstisch bereichert und mit getrocknetem Fisch sowie Zwiebeln und Sambal-Sauce gereicht wird, manchmal ergänzt mit geräuchertem Thunfisch oder einer streng duftenden Shrimpspaste.

Ein exotischer Geschmack an einem exotischen Ort. Wer das Unerwartete nicht scheut, wird Manado auf allen Ebenen in sein Herz schließen können.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Manado!

Manado / Indonesien
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Grundsätzliche Urlauberinfos

Treffen Sie die ansässigen Menschen immerzu mit angemessenem Respekt. Achten Sie dabei auch auf lokale Gepflogenheiten.

Handeln Sie verantwortungsfreudig: Die Emission des Treibhausgases CO2 für den Flug kann man ausbügeln, etwa bei der schweizerischen Organisation myclimate. Beschränken Sie den Verbrauch von Wasser (z.B. mit kürzeren Duschgängen). Pfeifen Sie auf entbehrlichen Plastikmüll. Befürworten Sie kleine Gewerbetreibende an Stelle von großen Unternehmen.

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