Hintergrundbild: © WP-User: Sabung.hamster (modified by UI) - CC BY-SA 4.0

Modemetropole und Paris des Ostens

Bandung, Indonesien

Die Hauptstadt West Javas war in der Kolonialzeit als das „Paris Javas” ein Treffpunkt für die Reichen und Mächtigen.

Plantagenbesitzer verbrachten hier ihre Wochenenden. Hotels und Villen hüllten sich in europäische Art-decó-Fassaden der 1920er Jahre und die kühleren Temperaturen verschafften dem Hitze-geplagten europäischen Fleisch wohltuende Abkühlung.Stellen Sie sich ein auf Jahresdurchschnittstemperaturen von 24 Grad sowie die Regenzeit von November bis April.

Heute ist Bandung auf der Überholspur und hat sich bereits den Titel der viertgrößten Stadt des gesamten Archipels eingefahren. Man kennt die Gegend als bedeutendes Industriezentrum – ein Umschlagort von Textilien und Lederwaren. Hemden, Jacken und Hosen aus Designerhand werden hier günstig an den Mann und die Frau gebracht. Lokale Factory-Outlets locken mit Spottpreisen Kundschaft aus allen Himmelsrichtungen an. Willkommen im Epizentrum des Outfit-Shoppings! Die Jl. Cihampelas, die Jl. Riau und der Stadtteil Dago im Norden sind dabei wichtige Koordinaten für das Mode-Sonar.

Eine Wiege des friedlichen Zusammenlebens

Mit der Weltgeschichte verknüpft ist die Stadt durch die so genannte Bandung-Konferenz, die 1955 für ein friedliches Miteinander zwischen asiatischen und afrikanischen Staaten eintrat und mit den beschlossenen „10 Prinzipien für ein friedliches Zusammenleben“ auch einen wichtigen Impuls für die nationale Befreiungsbewegung lieferte. Heute ist im Tagungsgebäude, das den Namen „Gedung Merdeka” („Gebäude der Unabhängigkeit“) erhielt, das sehenswerte Asia-Afrika-Museum untergebracht, das mit Originalmobiliar den Geist von 1955 in Erinnerung ruft.

In unmittelbarer Nachbarschaft zu diesem architektonischen Schmuckstück, rund um die Jl. Asia-Afrika, heben einige Villen und Art-decó-Hotels das Erbe der Kolonialarchitektur stolz hoch und bieten damit viel fürs Auge.

Westlich des Asia-Afrika-Museums strecken sich die Türme der Masjid Raya Moschee in den Himmel. An den Wochenenden besteht hier die Möglichkeit das Minarett zu besteigen und dann in luftigen mehr als 80 Metern Höhe die Aussicht zu genießen.Vielleicht erkennen Sie ja das Museum Jawa Barat, das sich mit der Archäologie und Kultur der Provinz West-Java beschäftigt, das Armeemuseum („Museum Mandala Wangsit Siliwangi”) oder das Geologische Museum, in dem eine faszinierende Sammlung an Mineralien, Gesteinen und Vulkanmodellen zusammengetragen wurde.

Ein besonderes Stück Kulturgut findet man in den berühmten Wayang Golek Puppen. Diese gelten als die Hauptdarsteller des traditionellen Schattentheaters und sind auf der Jl. Braga käuflich zu erwerben. Auch bezaubert diese Straße, die eine der ältesten Straßen der Stadt ist, den Flaneur mit einer belebten Mischung aus Galerien, Cafés, Bars und exklusiven Restaurants, die sich hinter den kolonialen Fassaden verbergen. Mit viel Geschichte dahinter.

Denselben kolonialen Stil verfolgt das „Gedung Sate” - das Verwaltungsgebäude der Provinzregierung. Und wer bei „Sate” an Spießchen denkt, liegt nicht so falsch. Der Name wurde wohl von einem hungrigen Zeitgenossen verliehen, der auf die Spitze des Gebäudes geblickt hat.

Freie Wahl bei Transport und Übernachtung

Das Stadtbild wird geprägt von Angkots – Minibussen, die festgelegte Routen relativ unübersichtlich abfahren und natürlich Taxis in allen Formen: von der Fahrradrikscha bis zum gewohnten, motorisierten Taxi. Zwei große Busbahnhöfe sind das Drehkreuz für Fernbusreisen in die weitere Umgebung. Aber auch der Zugverkehr ist bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts nicht aus dem öffentlichen Transportwesen wegzudenken. Zwei Hauptbahnhöfe und weitere kleinere schaffen Verbindungen zu Jakarta, Yogyakarta, Surabaya, Solo, Karawang oder Cikampek.

Etwa 5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, empfängt der Husein Sastranegara Airport Flüge aus dem Inland sowie aus Malaysia und Singapur. Ansonsten ist der Flughafen in Jakarta für internationale Fernflüge zuständig.

Die Auswahl der Unterkunft beginnt bei der untersten Preisklasse für Backpacker mit Gemeinschaftsduschen und geht weiter bei einfachen Gästehäusern mit Warmwasser, günstigeren Hotels um den Hauptbahnhof sowie Mittelklassehotels mit W-LAN und Klimaanlage. Natürlich geht es aber auch etwas gehobener: Dann warten Fitnesscenter, Pool, Spa und Sauna. Eine weitere Stufe darüber findet man außerdem alte Art-decó-Hotels mit geräumigen Suiten und auch einen Vertreter einer internationalen Luxushotelkette. Die schönsten und teuersten Hotels befinden sich jedenfalls auf den Hügeln von Lembang und Dago.

Exklusive Rückzugsorte

Der Hügel „Bukit Dago” nördlich des Stadtzentrums ist ein beliebtes Wochenendziel. Luxuriöse Restaurants und romantische Pavillons in den Reisfeldern zwischen Teichen und Bächen bieten sundanesische Küche und einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt. Und wenn die Nacht einfällt, laden rustikale Bungalows zum einen oder anderen Liebesbekenntnis ein. Der andere Hügel hört auf den Namen Lembang, ist 15 Kilometer von der Stadt entfernt, mittels Minibussen erreichbar und verfügt über einen gut sortierten Obst- und Blumenmarkt.

Wenn Sie noch weitere 9 Kilometer von Lembang reisen und plötzlich den Eindruck haben, ein umgekipptes Boot auf einem Berg zu sehen, dann blicken Sie auf den Vulkan Tangkuban Prahu. Einst wurde seine Kuppe bei einer Explosion weggesprengt und hinterließ eine bizarre Felsformation. Auch heute noch spuckt einer der vielen Krater heiße Schwefeldämpfe, was aber auch bedeutet, dass die Ressorts der Umgebung mit heißem Quellwasser gesegnet sind.

Am Zaubersee

Die zuvor erwähnten romantischen Gefühle vermag auch der Vulkan Kawah Putih zu wecken, der von Bandung aus in etwa zwei Stunden zu erreichen ist. Durch zauberhafte Wälder geht es in ein Reich von Affen, Adlern und Edelweiß – manchmal auch Leoparden und Panther – Richtung Krater, wo ein malerischer See ein besonderes Farbenspiel veranstaltet. Je nach Schwefelkonzentration ändert sich seine Farbe in Blau, Grün oder Braun. Bedenken Sie jedoch, dass hier kühlere Temperaturen vorherrschen und stellen sie sich Gewand-technisch auch auf beinahe fröstelnde 10 Grad ein.

Wer sein Herz der Beobachtung von Tieren vermacht hat, wird um den Bandung Zoo nicht herum kommen. 10 bis 15 Minuten Fahrt vom Stadtzentrum sind ohnehin so etwas wie ein Katzensprung. Die in den 1930er Jahren eröffnete Anlage beherbergt ungefähr 1.500 Tiere. Unter den mehr als 200 Arten befinden sich zahlreiche indonesische Vertreter. Man kann auf Kamelen und Elefanten reiten oder auch auf den gepflegten Grünflächen die Ruhe auf sich einwirken lassen.

Bandung, die einstige „Stadt der Blumen” (“Kota Lembang”), zieht heute an Wochenenden auch die Großstadtbewohner von Jakarta an. Es ist eine Mischung aus Mode-Shopping, exklusiven Restaurants aber auch Genuss der traumhaften Natur.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Bandung!

Bandung / Indonesien
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Allgemeine Infos zu Fernreisen

Behandeln Sie die Bewohner vor Ort immer mit Respekt. Beachten Sie dabei bitte ebenfalls regionale Traditionen.

Benehmen Sie sich verantwortungsvoll: Den C02-Ausstoß des Fluges können Sie kompensieren, zum Beispiel bei dem Klimakompensationsanbieter atmosfair. Reduzieren Sie Ihren Wasserverbrauch (z.B. mit kürzer Abduschen). Dezimieren Sie beim Shopping überflüssigen Müll. Supporten Sie kleine Händler und nicht internationale Multis.

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