Hintergrundbild: © Ken Marshall (modified by UI) - CC BY 2.0

Elefanten und ein Tempeljuwel

Champasak, Laos

Einst lag hier das Königreich Lan Chang, dessen Name auf „Millionen Elefanten” anspielte. Millionen von Elefanten sollen es nämlich gewesen sein, die dem laotischen Prinzen Fa Ngum bei seinen Eroberungszügen zur Seite standen und seinerzeit als Furcht-einflößende Kriegsmaschinerie galten.

Doch auch Lan Chang überschritt seine Haltbarkeit und das stolze Reich zerfiel schließlich in drei Teile: Vientiane, Luang Phrabang und in die Provinz Champasak. Champasak - einst Königreich - erstreckt sich heute im Südwesten von Laos, wo es mit Thailand und Kambodscha seine Grenzen teilt.

Dörfliche Idylle mit guter Erreichbarkeit

Auch wenn die Hauptstadt der Provinz Pakse ist, zieht die gleichnamige Stadt Champasak heute immer wieder das Interesse von abenteuerlustigen Individualreisenden auf sich. Idyllisch und verschlafen präsentiert sich die dörfliche Ansammlung von Häuschen, in der sich alte Kolonialbauten neben traditionelle Holzhütten reihen - umgeben von beeindruckenden Tempeln und einer malerischen Naturkulisse.

Über die Nationalstraße 13 ist Champasak von Pakse aus gut erreichbar, zudem verfügt die Provinz über einen besonderen Trumpf: Die direkte Lage am Mekong ermöglicht die Anreise auch über den Wasserweg. Mit der Fähre über den Mekong zu schaukeln ist schon ein Erlebnis für sich.

In Champasak Stadt sorgen zahlreiche Gästehäuser für ein Dach über den Touristenköpfen. Manche üben sich  zwar in größerer Bescheidenheit, doch die typische laotische Gastfreundlichkeit gibt es stets ohne Aufpreis dazu.

Doch was genau ist es, was die Reisenden immer wieder in eine verschlafene Provinz lockt? Klar ist „Ruhe und Erholung” eine Antwort, die nicht falsch sein kann. Auf der anderen Seite verfügt Champasak allerdings noch über ein kulturelles Juwel, das auch den Titel „UNESCO Weltkulturerbe” tragen darf - die Tempelanlage von Wat Phou.

Mystische Stunden im Wat Phou

Eine asphaltierte Straße führt von Champasaks Stadtzentrum zu der berühmten Tempelanlage. Diese 13 Kilometer können mit dem Bus bewältigt werden. Oder Sie lassen sich - ganz stilgerecht - von einem Tuk-Tuk (einer motorisierten Rikscha, die hier ein Symbol des Individualverkehrs geworden ist) kutschieren. Die Sportlichen können auch ein Fahrrad mieten, allerdings gewinnt auf dem Weg die Sonne gegen den Schatten.

Am Fuße des Tempels Phu Kao verströmen die Überreste der ehemaligen Khmer-Tempelanlage und einer Pre-Angkorianischen Stadt ihr mystisches Flair. Die nunmehrige Pilgerstätte des Theravada-Buddhismus - die älteste Form des Buddhismus - soll Mitte des 5. Jahrhunderts das Licht der Welt erblickt haben und besticht auch heute noch mit einer einzigartigen architektonischen Struktur. Inmitten von Tempelresten, Schreinen, Terrassen, Opferplätzen und Mauerteilen markiert ein so genanntes Linga das spirituelle Zentrum von Wat Phou. Dieser Stein gilt als Symbol der Hindu-Gottheit Shiva und wurde durch ein spezielles Leitungssystem mit natürlichem Quellwasser übergossen. Da man davon ausging, dass Shiva im angrenzenden Berg wohne, kommt der natürlichen Lage des Tempels eine besondere Bedeutung zu. Aus einer Quelle, die direkt beim Tempel entspringt, soll heiliges Wasser fließen und auch der Mekong, der sich in 6 Kilometer Entfernung durch das Gebiet schlängelt, soll den heiligen Fluss Ganges repräsentieren. Innerhalb der Anlage zeichnen Wasserreservoirs, die möglicherweise religiösen Zwecken dienten, ein geometrisches Muster um Natur und Architektur in Einklang zu bringen.

Regionales Kunsthandwerk und das Vollmondfest

Einen guten Einstieg in die Welt von Wat Phou bietet das Museum vor den Toren, das eine sehenswerte Auswahl an Fundstücken bietet und darüber hinaus lokales Kunsthandwerk zum Verkauf stellt. Und lassen Sie sich doch gleich bei einer Tasse traditionellen Tees inspirieren.

Etwas südlich der Ausgrabungsstätte stößt der Reisende auf Überreste einer Straße - einer Straße, die zu anderen Tempeln und schließlich bis zur größten Tempelanlage der Welt in Angkor Wat geführt haben soll.

Die beste Zeit für einen Tempelbesuch ist jedenfalls der Februar. Dann stehen nicht nur die Frangipani-Bäume wunderschön in Blüte, sondern dann findet auch das alljährliche Vollmondfest statt. Musik, Tanz und Spiele bescheren Pilgern und Reisenden ein unvergessliches Erlebnis.

Überhaupt legt sich Champsak mächtig ins Zeug, in den Erinnerungen seiner Besucher einen Fixplatz zu ergattern. Neben der Ansammlung der 4.000 Inseln in Si Phan Don und dem Bolaven-Plateau, einer Hochebene mit Wasserfällen und unberührter Natur, sind es vor allem die berühmten Mekongfälle, die für unvergessliche Augenblicke sorgen. Letztere sind übrigens auch der Hauptgrund, weshalb der Mekong nicht durchgehend bis nach China mit dem Schiff befahrbar ist.

Doch wie gesagt, der Urlauber findet hier genug, um sein Urlaubstagebuch zu füllen. Da verzeiht man auch gerne den größten Wasserfällen Südost-Asiens.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Champasak!

Champasak / Laos
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Grundsätzliche Infos zu Fernreisen

Behandeln Sie die lokale Bevölkerung immer mit einer angebrachten Wertschätzung. Achten Sie dabei auch auf regionale Traditionen.

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