Hintergrundbild: © Gildardo Sánchez (modified by UI) - CC BY 2.0

Hier urlauben Sie fern ab vom Massentourismus

Campeche, Mexiko

1540 wurde Campeche von den Spaniern an Stelle der alten Mayastadt Ah-K’ìin-Pech gegründet.

Immer wieder wurde der Hafen von englischen und holländischen Piraten angegriffen und geplündert, im Jahr 1663 sogar völlig niedergebrannt. Danach errichteten die Spanier starke Befestigungsanlagen rund um die wiederaufgebaute Stadt sowie zwei Forts auf den benachbarten Hügeln. In der Folge florierte Campeche, das das Monopol auf den Handel mit den Gütern der Halbinsel Yucatán hatte.
Heute ist Campeche Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, immer noch ein bedeutender Handelshafen, doch der wirtschaftliche Schwerpunkt verlagert sich zusehends auf den Dienstleistungsbereich.

Was Sie sehen müssen!

Auch Campeche steht auf der Liste des UNESCO Welterbes. Die von den Spaniern errichtete Stadtmauer ist mittlerweile weitgehend abgetragen, die Steine dienten zur Pflasterung der Straßen der Innenstadt. Erhalten sind zwei der Stadttore, die Puerta de la tierra und die Puerta de Mar, sowie die Bastionen, die heute verschiedene Funktionen erfüllen. In den größten etwa, der Baluarte Nuestra Señora de la Soledad,und in der Baluarte San Carlos, sind Museen der Stadt untergebracht, eine andere diente als Gefängnis, und eine beherbergt einen kleinen, interessanten Botanischen Garten.

Erhalten sind auch die beiden Forts San José el Alto und San Miguel. Beide liegen etwas außerhalb der Stadt und dienen als Museen, San Miguel zeigt Fundstücke aus der Maya-Zeit, darunter einzigartige Grabmasken aus Jade, San José eine Ausstellung zum Thema „Schiffe und Waffen“.

Das Zentrum von Campeche ist übrigens ganz funktional rasterförmig angelegt. Innerhalb der Stadtmauern lebten die Spanier, in den Vororten die indigene Bevölkerung. Die unterschiedliche Struktur der Viertel ist nach wie vor gut erkennbar. Zentrales Bauwerk ist die Kathedrale an der Plaza de Independencia. Der Platz mit dem Pavillon in der Mitte wird umrahmt von schmucken Arkaden.

Entlang des Strandes verläuft ein breiter Boulevard, El Malecón genannt. Er lädt ein zum Flanieren, Joggen oder Radfahren und ist auch bei der einheimischen Bevölkerung sehr beliebt.

Ausflüge ins Umland

Etwa 40km nordwestlich von Campeche liegt die Insel Jaina, auf der sich eine große Maya-Nekropole befindet. Die rund einen Quadratkilometer große Insel ist vom Festland durch eine 60 Meter breite Meerenge getrennt, durch die zu Zeiten der Maya ein Damm führte. Auf Jaina befinden sich geschätzte 20.000 Grabstätten, von denen bislang 1000 archäologisch erforscht sind. Bedeutend sind die Grabbeigaben: Glas, Keramik, Schmuck und v.a. die zahlreichen überaus detailliert und individuell gefertigten Terracotta-Figuren.

Eine andere bedeutende Maya-Stadt ist Edzná, rund 50km südöstlich von Campeche. Edzná war von mindestens 400 v.Chr. bis etwa 1500 n.Chr. besiedelt. Größtes Bauwerk ist der 40m hohe Haupttempel, von dem man einen wunderbaren Blick über die ganze Ruinenstätte hat.

Noch ein Stück weiter südöstlich, nämlich rund 300km entfernt, liegt Calakmul. Dies ist die größte bislang entdeckte Maya-Stadt, sie erstreckte sich über 30 Quadratkilometer. 100 Kolossalbauten und insgesamt über 5000 bekannte Gebäude geben ein beeindruckendes Zeugnis von der einstigen Macht und Größe der Stadt, die von etwa 600 bis 900 n.Chr. praktisch ganz Yucatán beherrschte. Die Ruinen zählen heute zum UNESCO Welterbe.

Auf dem Weg nach Calakmul bietet sich ein Stopp in Champoton an, wo die Mayas 1517 den spanischen Eroberern eine schwere Niederlage zufügten. Champoton ist heute eine Fischerstadt, und an der Küste entlang gibt es viele erstklassige Seafood-Restaurants.

Unterkünfte, Essen und Shopping

Da der Tourismus Campeche noch im Entwicklungsstadium steckt, ist das Angebot an Hotels nicht übermäßig groß. Es ist aber kein Problem ein gutes Quartier zu finden. Beim Essen macht sich das Fehlen großer Touristenströme sogar positiv bemerkbar: Es gibt einige feine, authentische Lokale mit wunderbarer, noch nicht verwässerter Küche. Auch das Shopping-Angebot ist noch recht „ursprünglich“: neben lokalem Kunsthandwerk sind v.a. Hängematten ein typisches Produkt der Region.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Campeche!

Text von Gerhard Waiz

Campeche / Mexiko
Links daneben finden Sie das Hintergrundfoto. Für eine größere Darstellung einfach anklicken.

Wohlbekannte Informationen

Im Gespräch behandeln Sie die Lokalbevölkerung immer mit Respekt. Berücksichtigen Sie dabei bitte auch regionale Traditionen.

Urlauben Sie anständig: Den Kohlendioxid-Ausstoß Ihres Fluges kann man wiedergutmachen, zum Beispiel bei der Non-Profit-Organisation atmosfair. Mindern Sie den Verbrauch von Wasser (z.B. mit kürzer unter die Dusche gehen). Dezimieren Sie beim Shopping unnützen Müll. Unterstützen Sie kleine Gewerbetreibende anstatt Großkonzerne.

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