Chennai (Madras), Indien
Da Chennai (das frühere Madras) über den drittgrößten Flughafen Indiens verfügt, beginnen viele Reisende ihren Aufenthalt hier.Trotz der extremen Hitze empfinden viele die Stadt am Golf von Bengalen als relativ ruhig und grün, was einen angenehmen Start einer Indien-Rundreise ermöglicht.
Chennai ist die Hauptstadt des Staats Tamil Nadu, das nicht nur geographisch, sondern auch kulturell weit vom Norden des Landes entfernt ist. Die Sprache, die Literatur, die Architektur weisen eigenständige Traditionen auf, auf die die Einheimischen zurecht stolz sind!
Sehenswürdigkeiten
Da die wichtigsten Attraktionen Chennais sehr weit voneinander entfernt liegen, bieten die Stadtrundfahrten des Touristenbüros (täglich vormittags und nachmittags) eine gute Möglichkeit, um einen Überblick zu bekommen und die Strecken bequem zurückzulegen.
Das historische Herz Chennais ist Fort St. George: Die Festung der britischen East India Company aus dem 17. Jh. beherbergt heute das Historische Museum (freitags geschlossen) mit zahlreichen Dokumenten und Bildern. Auch die anglikanische Marienkirche (ebenfalls freitags geschlossen) birgt zahlreiche Zeugnisse der Kolonialzeit.
Einen wunderschönen Ausblick über die Altstadt hat man vom Hauptturm des Obersten Gerichtshofs, einem ehemaligen Leuchtturm. Ebenfalls architektonisch interessant ist der imposante Chepauk-Palast der Maharajas aus dem Jahr 1768, in dem heute Büros der Stadtverwaltung untergebracht sind. In den zahlreichen und umfangreichen Sammlungen des Government Museums ist für jeden etwas dabei: Abteilungen für Skulpturen, buddhistische Kunst, moderne Kunst, Archäologie, Ethnologie, Musikinstrumente, Münzen und Zoologie lassen wirklich keine Wünsche offen.
Im ruhigeren Süden der Stadt liegt die St.-Thomas-Kathedrale aus dem Jahr 1505, der ein kleines Museum angeschlossen ist. Hier soll der Apostel Thomas bestattet sein, was allerdings historisch nicht unumstritten ist. Obwohl das Innere des Kapaleeshwarar-Tempels nur für Hindus zugänglich ist, kann man die herrlichen Schnitzereien betrachten und die religiöse Atmosphäre genießen. Die Tempelfeste im Frühling locken jedes Jahr unzählige Pilger und Schaulustige an. Weitere interessante religiöse Bauten im Süden Chennais sind die Tausend-Lichter-Moschee, die St.-Georg-Kathedrale und die St.-Andreas-Kirche.
Kultur und Erholung
Will man eine traditionelle Tanz- oder Musik-Aufführung besuchen, genügt ein Blick in die Veranstaltungskalender oder (englischsprachige) Tageszeitungen. Wunderbar zur Erholung eignen sich ausgedehnte Spaziergänge durch den Botanischen Garten und das Naturschutzgebiet Guindy-Park. Etwas mehr „Action“ gibt es in der Schlangenfarm und am Marina Beach, dem angeblich längsten Stadtstrand der Welt – das Wasser ist allerdings nicht zum Schwimmen geeignet. Auch einige Filmstudios heißen Besucher willkommen, denn Stars und Kameras gibt es nicht nur in Mumbai!
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Ausflugsziele in der Umgebung
Chennai dient hervorragend als Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die beeindruckenden Tempelstädte Mahabalipuram, Kanchipuram und Tirupathi, die auf dem Reiseplan der meisten Südindien-Reisenden stehen.
Chennai kulinarisch
Aufgrund der vorherrschenden religiösen und kulturellen Traditionen wird hauptsächlich vegetarisch gekocht. Die Hauptzutaten sind Reis, Linsen, Kokosnuss und verschiedenste Gewürze und serviert wird meist auf einem Bananenblatt. Garküchen bieten leckere Snacks wie dosa und idli, die man unbedingt einmal kosten sollte. Außerdem trinkt man im Süden des Landes mehr Kaffee als Tee!
Shopping-Tipp
Herrliche Einkaufsmöglichkeiten bieten sich auf den zahlreichen Märkten in der Altstadt Georgetown, zum Beispiel am Moore-Markt beim Fort St. George. Beliebte und typische Mitbringsel aus Chennai sind karierte Baumwollstoffe. Besonders in der Anna Salai Road gibt es viele eifrige Schneider, sodass man die Stoffe auch schon als fertige Kleidungsstücke mit nach Hause nehmen kann.
Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Chennai!
Text von Mag. Anissa Strommer





Beiläufige Urlauberinfos
Im Gespräch behandeln Sie die Lokalbevölkerung immer mit einer angebrachten Wertschätzung. Achten Sie dabei auch auf landestypische Gebräuche.
Reisen Sie verantwortungsfreudig: Die Emission des Treibhausgases CO2 für den Flug kann man kompensieren, beispielsweise bei der schweizerischen Organisation myclimate. Reduzieren Sie Ihren Wasserbedarf (z.B. mit weniger Duschen). Verringern Sie beim Einkaufen entbehrlichen Einwegmüll. Fördern Sie lokale Kleinhändler und nicht internationale Multis.
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