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Sehenswerte Hauptstadt Uttar Pradeshs

Lucknow, Indien

Lucknow ist die Hauptstadt von Uttar Pradesh und auch die größte Stadt dieses Bundesstaates.

Die Besiedlung ist mindestens bis ins 8. vorchristliche Jahrhundert nachweisbar; in seiner heutigen Form wurde Lucknow 1528 auf Befehl Baburs, des Begründers des indischen Mogulreiches, gegründet. Mitte des 18. Jahrhunderts verlagerte sich mit dem wachsenden Einfluss der Nawabs (Statthalter) das Machtzentrum des Reiches in die Provinz Avadh, deren Hauptstadt Lakhnau 1775 wurde. Obwohl für Indien damit eine Zeit des staatlichen Verfalls und der Dekadenz begann, florierten in Lakhnau die schönen Künste, Literatur, Tanz und Musik. Seit damals gilt Lucknow als multikulturelle Stadt der Kultur. Dies beginnt schon bei der Sprache, denn hier wird das reinste Hindi und Urdu gesprochen, wobei das vom Persischen beeinflusste Urdu – sonst von der muslimischen Bevölkerung bevorzugt – hier Lingua franca ist. Aber auch für die besonders verfeinerte Kochkunst ist Lucknow berühmt.
Heute ist Lucknow aber nicht nur eine Stadt der Kultur, sondern auch der Wirtschaft. Gute Schulen, Infrastruktur, Universitäten und Forschungszentren bieten dafür die Grundlage. Fast alle großen Unternehmen Indiens haben wenigstens eine Vertretung in Lucknow, besonders die IT- und Biotechnik-Branche florieren.

Bauwerk Bauwerk - © Akhilesh Sharma - stock.adobe.com -

Sehenswürdigkeiten

Viele der Sehenswürdigkeiten Lucknows sind eng mit der Erhebung zur Hauptstadt verbunden. Die Vorgeschichte dazu mutet kurios an, denn der Grund, weshalb Nawab Asaf-ud-Daula seine Hauptstadt 1775 von Faizabad nach Lucknow verlegte, war, dass er sich mit seiner Mutter nicht vertrug.
In der Stadt herrschte zu der Zeit eine Hungersnot in Folge einer großen Dürre. Um die Not zu lindern und Arbeit zu schaffen, ließ der Nawab u.a. die Bara Imambara (auch Asafi Imambra) erbauen. Dieses Mausoleum besteht aus einer Moschee, einem Garten und einer 60m langen und 15m breiten Halle, deren Gewölbedecke ein architektonisches Meisterwerk ist, da die sich, ohne von einem einzigen Pfeiler gestützt zu werden, zur Gänze selbst trägt.
Die Imambra diente den indischen Rebellen während des Aufstandes von 1857 als Festung, von der aus sie die Residenz des britischen Gouverneurs fast fünf Monate lang belagerten. Im angrenzenden Garten kam es schließlich zur Entscheidungsschlacht, in der die Briten die Aufständischen besiegten.

Von der Residenz – ursprünglich ebenfalls von Nawab Asaf-ud-Daula erbaut – sind seit der Belagerung nur mehr Ruinen und ein Friedhof übrig. Das angeschlossene Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Feuerwaffen, Drucken und Gemälden.

Die Husainabad Imambara liegt ein Stück westlich von der Bara und wird auch „Palast der Lichter“ genannt, weil sie zu besonderen Anlässen geschmückt und märchenhaft beleuchtet wird. Die Shahnajaf Imambara ist eine Replik des Grabmals Hazrat Alis im Irak und Zentrum der schiitischen Glaubensgemeinschaft in Lucknow.

Das Gebäude der La Matiniere – direkt am Ufer des Gomti – wurde 1794 erbaut und beherbergt seit 1840 eine Privatschule, die zu den angesehensten Instituten Indiens gehört.

Lucknow hat auch eine große Zahl schöner Parks, die Gelegenheit zu Ruhe und Erholung bieten. Sehenswert ist u.a. der Botanische Garten in Sikandarbagh am Gomti. Eine ganz besondere Attraktion ist das Krokodilreservat in Kukrail, das Teil eines Programms zur Rettung des vom Aussterben bedrohten Gharials ist. Umgeben von dichten Wäldern bietet Kukrail ein Paradies für Naturliebhaber.

Ausflüge ins Umland

Das Nawabganj Vogelreservat liegt 45km östlich von Lucknow entfernt und bietet in den Wintermonaten (Nov. – Jän.) ein einzigartiges Schauspiel, wenn über 1.000 Zugvogelarten dort Station machen.

Der Wald von Naimisha (90km nördlich) ist der Ort, wo nach einer hinduistischen Legende ein Chakra Brahmas lokalisiert ist. Naimisharanya zählt deshalb zu den wichtigsten hinduistischen Pilgerstätten.

170 km von Lucknow entfernt sind die Ausgrabungen von Shravasti. Zu Lebzeiten Buddhas gehörte Shravasti zu den sechs größten Städten Indiens. Heute sind innerhalb der noch gut erhaltenen Stadtmauer die Überreste zweier Stupas und eines Jain-Tempels zu besichtigen. Außerhalb liegen u.a. die Überreste des Jetavana-Klosters, wo Buddha mehrere Jahre gelebt hat.

Hotels, Essen und Shopping

Hotels gibt es in Lucknow in allen Kategorien, und es sollte kein Problem sein, ein Quartier auf gutem Niveau zu finden. Auch Restaurants gibt es eine Menge in der Stadt, was nicht wundert, da Lucknow eine Hochburg der feinen Küche ist und einige regionale Spezialitäten (etwa Dum Pukht, eine besondere Art des Garens auf kleiner Flamme) zu bieten hat. Das Angebot geht durch alle Preisklassen und reicht von authentischer indischer Küche bis zu internationalen Fast-Food-Ketten.

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Lucknow!

Text von Gerhard Waiz

Lucknow / Indien
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