Hintergrundbild: © Arian Zwegers (modified by UI) - CC BY 2.0

Die heimliche Hauptstadt des Südens

Madurai, Indien

Madurai, nach der Hauptstadt Chennai die größte Stadt von Tamil Nadu, galt schon früh als wichtiges Religions- und Handelszentrum.

Die 2.500 Jahre alte Stadt war einst Hauptstadt der Pandavan-Könige und Zentrum alter tamilischer Kultur.

Heute ist Madurai eine Millionen-Metropole, die neben ihrer einzigartigen Atmosphäre aus Geschäftigkeit und Religiosität eine ausgezeichnete touristische Infrastruktur besitzt. Trotz dem bunten Treiben herrscht hier eine angenehm friedvolle Stimmung, für die womöglich Schutzgöttin Meenakshi verantwortlich ist…

 Madurai wird durch den Fluss Vagai in zwei Bereiche unterteilt: Die Neustadt im Norden, die auf das von den Briten gegründete Cantonment zurückgeht und sich weitläufig und modern präsentiert. Und die touristisch vermutlich interessantere Altstadt im Süden rund um den Meenakshi-Tempel. Nach dem Vorbild eines Mandalas angelegt, prägen hier mit Händlern, Pilgern, Marktständen und Ochsenkarren gefüllte Gassen das Bild. Fazit: Madurai ist eine aufregende Stadt, die bei keiner Südindien-Reise fehlen sollte. Nehmen Sie sich zum Durchstreifen der Gassen und Märkte mindestens einen Tag Zeit!  

Sehenswürdigkeiten

Sri-Meenakshi-Sundareshvara-Tempel
Neben dem riesigen Tempelkomplex beeindruckt das bunte Treiben in der täglich von mehr als 20.000 Menschen besuchten Anlage. Tipp: Es lohnt sich, an verschiedenen Tageszeiten wiederzukommen, da sich die Atmosphäre immer wieder verändert!

Die 6 Hektar große Tempelstadt wird durch zwei Ost-West-Achsen bestimmt, auf denen die Haupttempel für Shiva und Meenakshi liegen. Markantestes Wahrzeichen Madurais sind die mit unzähligen bunten Götterfiguren, Dämonen und Fabelwesen übersäten Türme, welche die Millionenstadt weithin überragen. Einen Besuch lohnt der Teich des Goldenen Lotus (Pottamarai Kulam) – ein idealer Ort, um die umliegenden Türme zu fotografieren und das emsige Treiben auf sich wirken zu lassen. Die bunten Deckengemälde in den umlaufenden Säulengängen bieten ebenfalls interessante Motive. Der Meenakshi-Schrein ist nur Hindus zugänglich, doch jeden Abend findet am Eingang des Schreins die sog. Lali Puja statt.

Im wesentlich größeren zentralen Tempelbereich befindet sich der Nicht-Hindus ebenfalls verschlossene Sundareshvara-Schrein. Versäumen Sie auch nicht die 1.000-Säulen-Halle mit dem Tempelmuseum. Ein beliebter Zeitvertreib für Pilger und Besucher ist, die beiden tanzenden Figuren von Shiva und Kali im Hauptschrein mit Butterkugeln zu bewerfen, die von den Brahmanen verkauft werden.  

Marktviertel
Ein Erlebnis der besonderen Art bietet der Obst- und Gemüsemarkt in Madurai. In den engen Gassen nördlich des Tempels scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Lassen Sie sich den unmittelbar daneben liegenden Blumenmarkt nicht entgehen. Der hässliche Betonbau hält im Inneren ein Meer von Farben und Düften und damit unzählige schöne Fotomotive bereit!

Tirumalai-Nayak-Palast
Dieses Bauwerk nahe des Meenakshi-Tempels ist ein gutes Beispiel für den in Tamil Nadu eher raren indo-islamischen Baustil. Leider ist nur mehr ein Viertel der ursprünglichen Anlage erhalten – Privattempel, Harem, Theater und sämtliche Mauern sind mittlerweile verschwunden. Allabendlich findet hiereine vom Tourist Departement veranstaltete Sun And Light Show statt, bei der die Geschichte Tirumalais nacherzählt wird.

Mariammam-Teppakulam-Teich
Ein Abstecher zum 5 km östlich der Altstadt gelegenen Tempelteich lohnt sich eigentlich nur zum Teppam-Fest („Floating Festival“), das im Januar / Februar zu Ehren der Hochzeit von Shiva und Meenakshi stattfindet. Der kleine See wird dann mit Wasser gefüllt und das Hochzeitspaar auf einem Floß um den Tempelschrein herum gezogen.

Tamukam-Palast
Etwa 5 km vom Zentrum entfernt, in den Räumen des Tamukam-Palastes, befindet sich das Gandhi-Museum, eines der interessantesten in ganz Indien! Das bestimmt spektakulärste Ausstellungsstück ist der blutbefleckte Dhoti, den Gandhi am Tag seiner Ermordung getragen hat. Innerhalb der Gartenanlage liegt das Government Museum, das neben einer umfassenden Skulpturen-Sammlung auch eine interessante Ausstellung über Schattenpuppen beherbergt.        

Tipps und Tricks

Die Altstadt Madurais ist so klein und voll von faszinierenden Eindrücken, dass man sie gerne zu Fuß erkundet. Wer die Riksha bevorzugt, sei gewarnt: Die Fahrer hier gelten als besonders rüde und dementsprechend hart müssen Sie feilschen!    
 
Die südindische Metropole gilt als wahres Shopping-Mekka für Stoffe und Textilien. Rund um den Haupttempel befinden sich unzählige Schneidereien und Geschäfte, die eben gekaufte Stoffe in kurzer Zeit zur gewünschten Kleidung verarbeiten. Am besten hinterlässt man ein Musterstück bzw. holt verschiedene Angebote zum Vergleichen ein. Achtung vor Schleppern! Neben dem Textilhandel gibt es noch Geschäfte mit kunsthandwerklichen Produkten wie Schnitzereien, Skulpturen, Seidenstickerei, Schmuck, Möbeln oder Teppichen.  

Viel Spaß und viele Eindrücke auf Ihrer Reise nach Madurai!

Text von Mag. Birgit Mair

Madurai / Indien
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Beiläufige Infos

Im Gespräch behandeln Sie die Lokalbevölkerung immer mit einer angebrachten Wertschätzung. Berücksichtigen Sie dabei bitte auch lokale Gepflogenheiten.

Benehmen Sie sich gewissenhaft: Die CO2-Emission der Flugreise können Sie kompensieren, beispielsweise bei der schweizerischen Organisation myclimate. Drosseln Sie den Verbrauch von Wasser (z.B. mit weniger Duschen). Verringern Sie beim Einkaufen unsinnigen Müll. Supporten Sie kleine Gewerbetreibende und nicht internationale Multis.

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